Politik

51 Millionen Nutzer betroffen Instagram ist in Russland nicht mehr erreichbar

Auf diese Apps können Nutzer in Russland in nächster Zeit nicht zugreifen. Besonders Instagram war mit 51 Millionen Nutzern in Russland sehr beliebt.

Auf diese Apps können Nutzer in Russland in nächster Zeit nicht zugreifen. Besonders Instagram war mit 51 Millionen Nutzern in Russland sehr beliebt.

(Foto: picture alliance/dpa/TASS)

Die beliebte App Instagram ist in Russland seit Mitternacht nicht mehr erreichbar, nachdem die Regierung sie blockiert. Angeblich habe es dort Mordaufrufe gegen Russen wegen des Ukraine-Konflikts gegeben. Mehr als 50 Millionen Nutzer sind betroffen. Es gibt aber ein Schlupfloch.

Das Online-Netzwerk Instagram ist in Russland nicht mehr ohne Weiteres erreichbar. Die Handy-App der Plattform aktualisierte sich am Montagmorgen nicht mehr, wie AFP-Journalisten feststellten. Mit Programmen zur verschlüsselten Kommunikation über sogenannte Virtuelle private Netzwerke (VPN) war Instagram demnach aber noch erreichbar. Dies ist eigentlich auch verboten, wird aber von vielen Nutzern ignoriert. Die russische Medienaufsichtsbehörde Roskomnadsor führte Instagram am Montag in ihrer Liste der "eingeschränkten" Internet-Angebote auf.

Bürger des Landes seien auch über die Mailingliste des Portals für öffentliche Dienste über die Sperrung informiert worden, berichtete die russische Agentur Tass am Sonntagabend. Darin hieß es von Roskomnadsor, dass Russland seine eigenen wettbewerbsfähigen Internetplattformen habe, darunter die sozialen Netzwerke VKontakte und Odnoklassniki. "Wir hoffen, dass Ihr Übergang zu diesen Internetumgebungen schnell vonstattengeht und Sie in Zukunft neue Möglichkeiten für Kommunikation und Geschäftstätigkeit entdecken werden", zitiert Tass die Aussendung. Die Sperre solle aber auch die "psychische Gesundheit" der Bürger sicherstellen, indem sie vor Belästigungen und Beleidigungen im Internet geschützt würden.

Die russischen Behörden hatten dem US-Mutterkonzern der in Russland äußerst beliebten Plattform am Freitag vorgeworfen, Gewaltaufrufe gegen Russen zu tolerieren. Der Meta-Konzern, zu dem neben Instagram auch Facebook und Whatsapp gehören, hatte zuvor die Regeln gegen Hassnachrichten in Bezug auf das russische Militär und russische Politiker gelockert.

Meta: Löschen nach wie vor Gewaltaufrufe

Vor dem Hintergrund des russischen Militäreinsatzes in der Ukraine würden Einträge in den Netzwerken gegen die russische Führung und Armee nun nicht mehr gelöscht, teilte der Meta-Konzern mit. Aufrufe zur Gewalt gegen russische Zivilisten würden hingegen weiterhin nicht zugelassen. Die russische Staatsanwaltschaft nahm daraufhin unter dem Vorwurf des "Aufrufs zum Mord" Ermittlungen auf.

Instagram ist in Russland äußerst beliebt. Während im Jahr 2021 dem Fachportal eMarketer zufolge 7,5 Millionen Russen Facebook nutzten (7,3 Prozent der Internetnutzer) waren es bei Instagram 51 Millionen. Auch viele Unternehmen benutzen Instagram etwa für Werbung und für den Online-Handel.

Quelle: ntv.de, als/dpa/AFP

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