Seit Ausbruch des Krieges Interesse an Dienst bei Bundeswehr wächst
20.03.2022, 03:05 Uhr
In den letzten Jahren liefen die Rekrutierungsbemühungen der Bundeswehr eher schleppend. Jetzt wächst das Interesse.
(Foto: imago images/photothek)
Nach dem russischen Angriff auf die Ukraine rückt die Bundeswehr in den Fokus der Aufmerksamkeit. Sie bekommt mehr Geld - und womöglich auch mehr Personal. Derzeit können sich jedenfalls mehr Menschen den Dienst an der Waffe vorstellen.
Seit Beginn des russischen Krieges gegen die Ukraine ist das Interesse am Dienst bei der Bundeswehr in Deutschland gewachsen. "Wir registrieren seit dem Ausbruch des Krieges eine erhöhte Zahl an Interessentinnen und Interessenten, die über das im Internet-Auftritt der Bundeswehr hinterlegte Kontaktformular oder über unsere Karriere-Hotline Kontakt zu uns aufnehmen", teilte eine Sprecherin des Bundesverteidigungsministeriums auf Anfrage den Zeitungen der Funke Mediengruppe mit.
Dementsprechend hätten sich die Erstberatungstermine bei der Karriereberatung ebenfalls erhöht. "Auch seitens Reservistinnen und Reservisten verzeichnen wir ein erhöhtes Anfrageaufkommen." Genaue Zahlen nannte die Sprecherin nicht. Sie hob allerdings hervor, dass sich "Aussagen zu einem grundlegend veränderten Anfrageaufkommen" noch nicht treffen ließen. Auch Auswirkungen auf das Bewerbungsaufkommen ließen sich noch nicht abschätzen, da für "verlässliche Rückschlüsse auf die Personalgewinnung für die Bundeswehr" der Zeitraum seit Beginn des Krieges in der Ukraine zu kurz sei.
Scholz will bei Verteilung mitreden
Die Verteilung der 100 Milliarden Euro aus dem Bundeswehr-Investitionspaket macht Bundeskanzler Olaf Scholz offenbar zur Chefsache. Wie die "Bild am Sonntag" berichtet, trifft Scholz sich am Montag persönlich mit Generalinspekteur Eberhard Zorn. Er wolle mit dem ranghöchsten Soldaten beratschlagen, in welche Ausrüstungsprojekte die Milliarden fließen sollen. Verteidigungsministerin Christine Lambrecht nimmt demnach ebenfalls an dem Treffen teil.
Scholz hatte als Reaktion auf den russischen Einmarsch in der Ukraine angekündigt, 100 Milliarden Euro für die Modernisierung der Bundeswehr zur Verfügung zu stellen. Diese Mittel sollen als Sondervermögen im Grundgesetz abgesichert werden.
Quelle: ntv.de, ino/AFP/dpa