Politik

Israel soll dahinter stehen Iran wirft Kiew Rachsucht nach Drohnenangriff vor

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Sorgen vor dem iranischen Atomprogramm: Israelische und US-amerikanische Flugzeuge halten am 24. Januar eine gemeinsame Übung ab.

(Foto: AP)

Wegen eines Drohnenangriffs auf eine iranische Munitionsfabrik äußert ein Selenskyj-Berater Schadenfreude. "Die Ukraine hat euch gewarnt", schreibt er auf Twitter. Teheran bestellt den höchsten Diplomaten des Landes ein. Laut einem Medienbericht steht Israel hinter der Attacke.

Der Iran hat nach einem Drohnenangriff auf eine militärische Anlage in der Nähe der Großstadt Ishafan den ukrainischen Geschäftsträger einbestellt. Er ist der höchste Vertreter der Ukraine im Land. Als Grund nannte das Außenministerium Äußerungen eines Beraters von Präsident Wolodymyr Selenskyj und "rachsüchtiges Vorgehen" der Regierung in Kiew, berichtete die halbstaatliche iranische Nachrichtenagentur Tasnim.

Der Selenskyj-Berater Mychajlo Podoljak hatte sich am Sonntag auf Twitter zu dem Angriff mit den Worten geäußert: "Die Logik des Krieges ist unerbittlich und mörderisch. Und er stellt den Urhebern und Komplizen harte Rechnungen aus. (...) Die Ukraine hat euch gewarnt." Die Regierung in Kiew beschuldigt den Iran, Hunderte von Kampfdrohnen an Russland geliefert zu haben, um zivile Ziele fernab der Front anzugreifen. Der Iran hat eingeräumt, Drohnen nach Russland geliefert zu haben, allerdings vor der Invasion im vergangenen Jahr.

In der Nacht zu Sonntag war nach Angaben aus dem Iran eine Produktionsstätte des Verteidigungsministeriums nahe der Metropole Isfahan im Zentraliran mit mehreren kleinen Fluggeräten angegriffen worden. Drei Geräte seien von der Flugabwehr zerstört worden. Bei dem Angriff wurde demnach niemand verletzt. Unabhängig überprüfen ließen sich die Angaben nicht. Irans Außenminister Hussein Amirabdollahian nannte die Attacke einen "feigen Angriff", der aber keine Auswirkungen auf die Atomforschung seines Landes haben werde.

Bericht: Israel befahl Angriff auf Munitionsfabrik

Das "Wall Street Journal" berichtete unter Berufung auf "mit der Operation" vertrauten Personen, dass Israel hinter den Angriffen stehe. Die angegriffene Munitionsfabrik liege direkt neben einem Gelände, in dem der Iran laut US-Erkenntnissen an seinem Raketenprogramm arbeitet. Das Blatt berichtete, in der vergangenen Woche sei der CIA-Chef William Burns nach Israel gereist. Derzeit besucht US-Außenminister Anthony Blinken Israel im Rahmen einer länger geplanten Nahost-Reise.

Israels Armee wollte die Berichte - wie üblich - nicht kommentieren. Seit der Islamischen Revolution 1979 gilt Israel als Irans Erzfeind - und umgekehrt. Erst vor wenigen Tagen hatten die USA mit Israel eine großangelegte Militärübung abgeschlossen. Hintergrund sind wachsende Sorgen angesichts des iranischen Atomprogramms.

Quelle: ntv.de, mau/dpa

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