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Gipfeltreffen zu Gazastreifen Irans Präsident reist nach Saudi-Arabien

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Irans Präsident Ibrahim Raisi (l.) bekräftigt seine uneingeschränkte Unterstützung für die im Gazastreifen herrschende islamistische Palästinenserorganisation Hamas.

Irans Präsident Ibrahim Raisi (l.) bekräftigt seine uneingeschränkte Unterstützung für die im Gazastreifen herrschende islamistische Palästinenserorganisation Hamas.

(Foto: via REUTERS)

Sieben Jahre lang herrscht diplomatische Eiszeit zwischen Saudi-Arabien und dem Iran. Jetzt treffen die rivalisierenden Regierungschefs in Riad erstmals wieder aufeinander. Der Anlass: ein Gipfel der muslimisch geprägten Staaten zur Situation im Gazastreifen.

Erstmals seit der Wiederaufnahme der diplomatischen Beziehungen zwischen dem Iran und Saudi-Arabien ist der iranische Präsident Ibrahim Raisi in das Königreich gereist. Anlass ist ein außerordentliches Gipfeltreffen arabischer und anderer islamischer Staaten über den Gaza-Krieg in Riad. Ursprünglich war ein Treffen der 22 Mitgliedstaaten der Arabischen Liga geplant, doch wurde das Treffen zu einem Gipfel der Organisation für Islamische Zusammenarbeit (OIC) erweitert, einem Zusammenschluss von 57 muslimisch geprägten Staaten, dem die Länder der Arabischen Liga angehören.

Raisi ist inzwischen in Riad eingetroffen, wie es aus dem Kreis der Mitreisenden heißt. Der iranische Nachrichtenkanal "Iran Nuances" veröffentlichte auf der Online-Plattform X ein Video von der Ankunft am Flughafen.

Vor seinem Abflug hatte Raisi gesagt, dass die Bombardierung Gazas umgehend eingestellt und der Weg für humanitäre Hilfe für die Zivilbevölkerung geöffnet werden müsse. "Was in Gaza derzeit passiert, ist ein Verbrechen gegen die Menschlichkeit und ein Genozid", sagte er laut Nachrichtenagentur Irna am Flughafen in Teheran. "Wir erwarten beim OIC-Gipfel von der islamischen Welt eine klare praktische Entscheidung und keine verbalen Versprechen."

Das sunnitische Saudi-Arabien und der mehrheitlich schiitische Iran unterhielten in den vergangenen sieben Jahren keine diplomatischen Beziehungen. Während der diplomatischen Eiszeit trugen die beiden Staaten ihre Rivalität in diversen Konflikten in der Region aus - etwa in Syrien und im Jemen.

Der Iran hat seine uneingeschränkte Unterstützung für die im Gazastreifen herrschende islamistische Palästinenserorganisation Hamas mehrmals bekräftigt, eine direkte Verwicklung in den Konflikt jedoch bislang vehement bestritten. Die Unterstützung für die Hamas im Iran hält sich jedoch in Grenzen. Viele Iraner sind überzeugt, dass Raisi und seine Regierung sich angesichts der katastrophalen Wirtschaftslage im Land mehr um das eigene Volk kümmern sollten.

Quelle: ntv.de, hny/dpa

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