Politik

Nächtlicher Luftalarm Israel fängt mehrere Raketen ab

Hightech-Abwehrsystem "Iron Dome": Aus einem Startbehälter steigt eine israelische Abfangrakete auf (Archivbild).

Hightech-Abwehrsystem "Iron Dome": Aus einem Startbehälter steigt eine israelische Abfangrakete auf (Archivbild).

(Foto: REUTERS)

Die Sirenen heulen, der Hightech-Schutzschirm "Eisenkuppel" springt an: Mitten in der Nacht steigen an der Grenze zum Gazastreifen fauchende Abwehrraketen in den Himmel. Das israelische Militär macht militante Palästinenser für die Angriffsserie verantwortlich.

Militante Palästinenser haben in der Nacht eine Serie von Granaten und Raketen auf israelisches Gebiet abgefeuert. Israelischen Medienberichten zufolge heulten in zahlreichen Siedlungen entlang der Grenze die Alarmsirenen auf.

Mindestens 30 Raketen seien in Richtung Israel abgeschossen worden, hieß es. Das Luftabwehrsystem "Iron Dome" (deutsch etwa: Eisenkuppel) habe sieben Projektile abgefangen. Die übrigen Geschosse gingen offenbar über unbewohntem Gebiet nieder. Berichte über Verletzte oder Schäden lagen nicht vor.

Der Vergeltungsschlag aus Israel ließ nicht lange auf sich warten: Kampfflugzeuge der israelischen Luftwaffe griffen in den Morgenstunden Stützpunkte und Stellungen der militanten Palästinenserorganisation Hamas im Gazastreifen an. Dabei seien zunächst 25 verschiedene Ziele angegriffen worden, berichtete ein Militärsprecher.

An der Grenze zum Gazastreifen kommt es seit Monaten zu Gewaltausbrüchen. Bei Massenprotesten am Grenzzaun anlässlich der Verlegung der US-Botschaft nach Jerusalem wurden mehr als 60 Palästinenser getötet. Das israelische Militär setzte dabei eigenen Angaben zufolge auch Scharfschützen ein, die zur Abwehr von Grenzdurchbrüchen gezielt auf Rädelsführer schießen sollten.

Durch Gewehrkugeln, Tränengasgranaten und Gummigeschosse wurden auf palästinensischer Seite mehr als 2400 Menschen verletzt. Seit Beginn der jüngsten Protestwelle im März verzeichnet das Rote Kreuz sogar rund 13.000 verletzte Palästinenser.

Luftschläge gegen die Hamas

Die jüngsten Raketenangriffe aus dem Gazastreifen kommen für Israel nicht unerwartet. Bereits am späten Vorabend hatte das israelische Militär mindestens drei Stellungen der Hamas im Gazastreifen angegriffen. Angaben zu etwaigen Opfern oder Schäden auf palästinensischer Seite gab es nicht.

Im dicht besiedelten Gazastreifen leben rund 1,8 Millionen Menschen auf einer Fläche von rund 365 Quadratkilometern. Der schmale Gebietsstreifen an der Mittelmeerküste ist rund 40 Kilometer lang und an der schmalsten Stelle nur sechs Kilometer breit. Der Gazastreifen ist damit etwa halb so groß wie das Bundesland Hamburg - bei Einwohnerzahlen in ähnlicher Höhe.

Quelle: ntv.de, mmo/dpa

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