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Chance auf Geiselübergabe Israels Armee: Feuerpause im Gaza-Krieg wird fortgesetzt

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Einen weiteren Tag lang werden die Waffen in Gaza schweigen.

Einen weiteren Tag lang werden die Waffen in Gaza schweigen.

(Foto: picture alliance/dpa/AP)

Die Feuerpause im Gaza-Krieg zwischen Israel und der islamistischen Hamas wird verlängert. Das gibt das israelische Militär bekannt. Das wird möglich, weil die Islamisten kurz vor Ablauf der Frist eine Liste mit den Namen von Geiseln übergeben, die zeitnah freikommen könnten.

Die Waffenruhe zwischen Israel und der radikal-islamischen Hamas ist nach Angaben beider Seiten um einen weiteren Tag verlängert worden. Sie solle nun den siebten Tag in Folge gelten, teilte die Hamas mit. Katar, das zwischen den Kriegsparteien vermittelt, bestätigte die Feuerpause ebenfalls. Zuvor hatte das israelische Militär erklärt, die Waffenruhe mit der Hamas werde "angesichts der Bemühungen der Vermittler, den Prozess der Geiselfreilassung fortzusetzen, und vorbehaltlich der Bedingungen des Abkommens" fortgesetzt.

Damit könnten weitere in den Gazastreifen verschleppte Geiseln freikommen und noch mehr humanitäre Hilfe in das abgeriegelte Küstengebiet am Mittelmeer gelangen. "In Anbetracht der Bemühungen der Vermittler, den Prozess der Geiselbefreiung fortzusetzen, und vorbehaltlich der Bedingungen des Abkommens, wird die operative Pause fortgesetzt", teilte die israelische Armee auf Telegram mit.

Israel wollte Kämpfe wieder aufnehmen

Israel erhielt in dem Zusammenhang eine Liste mit den Namen weiterer Geiseln, die an diesem Donnerstag freikommen könnten. Eine Liste von Frauen und Kindern sei gemäß der Vereinbarung übergeben worden, daher werde die Feuerpause fortgesetzt, teilte das Büro des israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu mit. Sie gelte für Donnerstag.

Das Kriegskabinett hatte am Vorabend einstimmig beschlossen, dass die Kämpfe sofort wieder aufgenommen würden, wenn nicht bis Donnerstagmorgen, 7 Uhr, eine Liste, wie vereinbart, vorgelegt werde, erklärte das Büro des israelischen Regierungschefs.

Die Feuerpause war seit vergangenem Freitag, 6 Uhr MEZ, in Kraft. Seither wurden von der islamistischen Hamas rund 100 in den Gazastreifen verschleppte Geiseln gegen palästinensische Häftlinge aus israelischen Gefängnissen ausgetauscht. Unter den freigelassenen Geiseln sind auch 14 Deutsche. Die zwischen Israel und der Hamas vereinbarte Kampfpause war zuletzt um zwei Tage verlängert worden. Nach der ursprünglichen Übereinkunft soll die Pause auf maximal bis zu zehn Tage verlängert werden können.

Weitere 16 Geiseln frei

Die Terrororganisation hatte am Mittwoch weitere 16 Geiseln freigelassen. Es handelte sich wie schon in den Tagen zuvor um zehn Israelis, teilte die israelische Armee am Mittwoch mit. Auch drei weitere Deutsche sind frei, bestätigte Bundesaußenministerin Annalena Baerbock. Im Gegenzug setzte Israel eine weitere Gruppe von 30 Palästinensern aus israelischen Gefängnissen auf freien Fuß, wie die israelische Gefängnisbehörde in der Nacht mitteilte.

Auslöser des Gaza-Kriegs war das schlimmste Massaker in der Geschichte Israels, das Terroristen aus dem Gazastreifen am 7. Oktober in Israel nahe der Grenze begangen haben. Dabei wurden mehr als 1200 Menschen getötet. Etwa 240 Geiseln wurden nach Gaza verschleppt, auch mehrere Deutsche. Israel reagierte mit massiven Luftangriffen und einer Blockade des Gazastreifens. Ende Oktober begannen seine Streitkräfte eine Bodenoffensive. Dabei wurden nach Angaben der Hamas fast 15.000 Menschen getötet und mehr als 36.000 verletzt. Die Zahlen lassen sich derzeit nicht unabhängig überprüfen.

Quelle: ntv.de, als/dpa/rts

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