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Vorbereitungen laufen weiter Israels Armee hält an Bodenoffensive fest

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"In den vergangenen Tagen sind Pläne zur Ausweitung der operativen Einsätze gebilligt worden", hieß es von der israelischen Armee.

"In den vergangenen Tagen sind Pläne zur Ausweitung der operativen Einsätze gebilligt worden", hieß es von der israelischen Armee.

(Foto: picture alliance/dpa/AP)

Staats- und Regierungschefs aus aller Welt fordern eine Feuerpause zwischen Israel und der Hamas. Westliche Regierungen hoffen, dass Jerusalem sich mit seiner geplanten Bodenoffensive Zeit lässt. Doch das israelische Militär fährt fort, die "nächste Phase des Kriegs" vorzubereiten.

Die israelische Armee setzt nach eigenen Angaben die Vorbereitungen für die "nächste Phase des Kriegs" im Gazastreifen fort. Dies schließe auch Einsätze am Boden ein, hieß es in einer Mitteilung des Militärs. "In den vergangenen Tagen sind Pläne zur Ausweitung der operativen Einsätze gebilligt worden", hieß es weiter. Einheiten der Armee seien vor Ort stationiert und trainierten gemäß den gebilligten Plänen. Kommandeur Or Volozhinsky von der 188. Panzerbrigade sagte den Angaben zufolge: "Wir werden mit Kampfgeist und Entschlossenheit das erreichen, was notwendig ist, um unserem Volk für viele Jahre Sicherheit zu bringen."

Zugleich nimmt der Druck auf Israel zu, die Bodenoffensive gegen die Hamas aufzuschieben, wie mehrere Medien übereinstimmend berichten. Demnach wollen die USA und einige europäische Staaten mehr Zeit für die Freilassung weiterer von der Hamas festgehaltener Geiseln gewinnen.

Staats- und Regierungschefs aus aller Welt forderten auf einem Nahost-Gipfel eine Feuerpause zwischen Israel und der Hamas. Diese solle unter anderem "massive" humanitäre Hilfe für die notleidende Zivilbevölkerung im Gazastreifen ermöglichen, forderte in Kairo UN-Generalsekretär António Guterres.

Jordaniens König fordert "sofortige Waffenruhe"

Auch Jordaniens König Abdullah II., dessen Land ebenso wie Gipfel-Gastgeber Ägypten seit Jahrzehnten zu den Vermittlern im Nahostkonflikt zählt, forderte eine "sofortige Waffenruhe". Ägyptens Präsident Abdel Fattah al-Sisi betonte seinerseits, dass auch die Palästinenser ein "Recht auf einen eigenen Staat" hätten. Diese Forderung wurde auch von Palästinenserpräsident Mahmud Abbas erhoben, der ein "Ende der israelischen Besatzung" der Palästinensergebiete forderte.

Die westlichen Regierungen seien überzeugt, dass eine Bodenoffensive Israels die Bemühungen, weitere Geiseln aus den Fängen der Hamas zu befreien, zunichtemachen würde, sagte ein hochrangiger diplomatischer Beamter der "Times of Israel". Zwar wolle der Westen die geplante Bodenoffensive nicht per se verhindern, sagt der Beamte. Israel solle aber abwarten. Die Hoffnungen seien groß, dass zusätzliche diplomatische Bemühungen erfolgreich sein könnten.

Verhandlungen mit Hamas wohl schwierig

Die Hamas erklärte am Freitag, sie arbeite mit Vermittlern in Ägypten, Katar und anderen "befreundeten Ländern" an der Freilassung weiterer Geiseln. Sie halte nach eigenen Aussagen an ihrer Entscheidung fest, die Geiseln freizulassen, "sobald es die Sicherheitslage erlaubt".

Laut mit den Gesprächen vertrauten US-Beamten seien die Verhandlungen schwierig gewesen. In der ersten Woche nach Beginn des Krieges habe sich die Hamas Gesprächen über die Geiseln komplett verweigert. Sowohl die Hamas als auch der mit ihr verbündete Palästinensische Islamische Dschihad seien sich nicht einmal sicher gewesen, wo sich alle Geiseln befunden hätten, berichtet das "Wall Street Journal". Der Grund: Einige Geiseln seien von einfachen Palästinensern entführt worden, die während des Angriffs den Grenzzaun durchbrochen haben.

Quelle: ntv.de, lve/dpa/AFP

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