Politik

Als Zeugin vor Gericht Ivanka Trump geht auf Distanz zu ihrem Vater

00:00
Diese Audioversion wurde künstlich generiert. Mehr Infos
Trumps Tochter auf dem Weg in den Gerichtssaal in New York: Die Staatsanwaltschaft wirft Ivanka Trump vor, von den manipulierten Immobilienkrediten ihres Vaters profitiert zu haben.

Trumps Tochter auf dem Weg in den Gerichtssaal in New York: Die Staatsanwaltschaft wirft Ivanka Trump vor, von den manipulierten Immobilienkrediten ihres Vaters profitiert zu haben.

(Foto: Andrea Renault/STAR MAX/IPx)

Ursprünglich war Ivanka Trump auch angeklagt, nun sagt sie lediglich als Zeugin vor Gericht aus. In dem Betrugsprozess gegen ihren Vater hält die Tochter des Ex-Präsidenten maximalen Abstand zu den fragwürdigen Geschäftspraktiken rund um das Immobilien-Imperium.

Im New Yorker Betrugsprozess gegen den ehemaligen US-Präsidenten Donald Trump hat sich dessen Tochter Ivanka von wichtigen geschäftlichen Vorgängen der Trump Organization distanziert. Ivanka Trump wurde bei der mehrere Stunden andauernden Befragung über die Geschäftspraktiken des ehemaligen US-Präsidenten als Zeugin befragt, wie mehrere US-Medien übereinstimmend berichteten. Dabei sei es vor allem um Dokumente wie E-Mail-Verläufe gegangen, unter anderem mit Angestellten der Deutschen Bank zu Konditionen für Kredite.

Mehrmals betonte Ivanka Trump dabei, dass sie in gewisse geschäftliche Vorgänge, die für die Vorwürfe der Staatsanwaltschaft zentral sind, nicht eingebunden gewesen sei. Die Staatsanwaltschaft wirft Trump, seinen Söhnen und Mitarbeitern in dem Zivilprozess vor, den Wert der Trump Organization jahrelang manipuliert zu haben, um an günstigere Kredite und Versicherungsverträge zu kommen. Richter Arthur Engoron hatte dies vor dem Prozess bereits bestätigt. In dem Verfahren geht es nun vor allem um die Festlegung möglicher Strafen sowie mehrere weitere Anklagepunkte.

Ivanka Trump war ursprünglich auch angeklagt. Ein Urteil eines Berufungsgerichts befreite sie aber von den Vorwürfen. Die Generalstaatsanwältin des Bundesstaates New York, Letitia James, hatte vor der Befragung der 42-Jährigen gesagt, Ivanka Trump werde "versuchen, sich von dem Unternehmen zu distanzieren". "Aber leider werden die Fakten zeigen, dass sie tatsächlich sehr involviert war". Ivanka Trump habe auf Grundlage betrügerischer Erklärungen zum finanziellen Zustand der Familienholding Kredite ausgehandelt. "Sie hat davon persönlich profitiert", sagte James. Ivanka Trump war die letzte Zeugin der Staatsanwaltschaft in dem Prozess. Es wird nun erwartet, dass Trumps Verteidigerteam eine Reihe von Zeugen aufruft. Ein Urteil wird für Dezember erwartet.

Trump sagt in hitziger Sitzung aus

Eine Gefängnisstrafe oder direkte Auswirkungen auf seine Bewerbung um das Präsidentenamt drohen Donald Trump zwar nicht, doch geschäftlich könnte ihm eine Verurteilung großen Schaden zufügen. Die Generalstaatsanwältin will erreichen, dass Trump 250 Millionen US-Dollar (rund 239 Millionen Euro) zahlen muss und in New York keine Geschäfte mehr machen darf. Unklar ist, ob er bei einer Verurteilung auch Immobilien wie seinen berühmten New Yorker Trump Tower abgeben müsste.

Der 77-Jährige hatte am Montag in einer hitzigen und teils chaotischen Sitzung ausgesagt und dabei immer wieder betont, dass der Wert seiner Immobilien unterschätzt sei, nicht aber aufgebläht. Er gab dabei aber auch freimütig zu, Einfluss auf finanzielle Berichte genommen zu haben und widersprach sich teilweise selbst. Beobachtern zufolge dürfte der Auftritt Trump eher geschadet haben. Nicht zuletzt wohl deshalb, weil der Präsidentschaftsanwärter für 2024 ungebremst unter anderem über Generalstaatsanwältin James und Richter Engoron schimpfte. Dieser herrschte Trumps Anwalt an einer Stelle an: "Das ist keine politische Kundgebung, das ist ein Gerichtssaal."

Quelle: ntv.de, mau/dpa/AFP

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen