Politik

Der neue Mann neben Macron Jean Castex übernimmt das Ruder im Elysée

Jean Castex arbeitete schon unter Nicolas Sarkozy im Elysée-Palast.

Jean Castex arbeitete schon unter Nicolas Sarkozy im Elysée-Palast.

(Foto: AP)

Mit Jean Castex ernennt Macron einen Mann zum neuen Premierminister, der sich im Pariser Politikbetrieb seit Jahren gut auskennt. Zuletzt holte der 55-Jährige das Land aus dem Corona-Lockdown. Nun soll er auch dem Präsidenten aus der Umfragekrise helfen.

Nach dem Rücktritt der französischen Regierung hat Präsident Emmanuel Macron Jean Castex zum neuen Regierungschef ernannt. Dies teilte der Elysée-Palast in Paris mit. Zuvor hatte die bisherige Regierung unter Premierminister Edouard Philippe ihren Rücktritt eingereicht. Nun soll der 55-jährige Castex, der bislang für die Lockerung der Coronavirus-Beschränkungen verantwortlich war, eine neue Regierung bilden. Aber wer ist der Mann überhaupt?

Auch unter Franzosen ist Castex nicht sonderlich bekannt. Der Vertreter der bürgerlichen Rechten ist Bürgermeister der Stadt Prades im Südwesten Frankreichs. Er arbeitete bereits unter dem konservativen Präsidenten Nicolas Sarkozy für die französische Regierung. Castex hat vier Töchter. Wie schon sein Vorgänger und auch der Präsident selbst absolvierte der neue Premier die renommierte Elitehochschule Ena, eine Kaderschmiede für Verwaltungsbeamte. Er gilt als Routinier und Arbeitstier, dürfte aber kaum frischen Wind in den Elysée-Palast bringen.

Macron hatte bereits gestern angedeutet, dass er eine Kabinettsumbildung plant. Er erklärte, bis zur Präsidentschaftswahl 2022 mit einem "neuen Team" einen "neuen Weg" einschlagen zu wollen. Hintergrund ist der Triumph der Grünen bei den französischen Kommunalwahlen am vergangenen Wochenende und die miesen Ergebnisse für Macrons Partei "La République en Marche".

Bundesregierung erwartet gute Zusammenarbeit

Über die Zukunft von Philippe war angesichts der geplanten Kabinettsumbildung heftig spekuliert worden, da als ungewiss galt, ob der bürgerliche Premier den von Macron geplanten Richtungswechsel mittragen würde. Der 49-Jährige hatte das Amt des Premierministers vor drei Jahren übernommen.

Indes erwartet die Bundesregierung vom Regierungswechsel in Paris keine Auswirkungen auf die deutsch-französischen Beziehungen. Sie habe "mit der jetzt scheidenden Regierung unter Premierminister Philippe sehr eng, sehr erfolgreich zusammengearbeitet", sagte Regierungssprecher Steffen Seibert in Berlin. "Wir sind sehr zuversichtlich, dass wir das auch mit der Nachfolgeregierung tun werden - auf allen Gebieten, in der Breite, die der deutsch-französischen Freundschaft entspricht."

Quelle: ntv.de, jug/dpa/AFP

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