Clip gegen jungen Konkurrenten Jetzt geht Biden auf Buttigieg los
08.02.2020, 21:18 Uhr
Biden und Buttigieg - das ist das Duell der gemäßigten Demokraten.
(Foto: REUTERS)
Erfolg macht angreifbar. Das ist bei den demokratischen US-Vorwahlen nichts Neues. Diesmal trifft es Pete Buttigieg, der überraschend in Iowa gewonnen hatte. Konkurrent Joe Biden attackiert ihn nun frontal mit einem Videoclip. Denn Anfang kommender Woche geht es für ihn um viel.
Knapp eine Woche nach Pete Buttigiegs starkem Abschneiden bei der ersten Vorwahl um die Präsidentschaftskandidatur der Demokraten greift der frühere US-Vizepräsident Joe Biden den jungen Ex-Bürgermeister direkt an. In einem Videoclip stellte Biden seine politischen Erfolge als Vize des damaligen Präsidenten Barack Obama heraus und porträtierte Buttigieg als unerfahrenen Lokalpolitiker.
Während Biden geholfen habe, die Wirtschaft anzukurbeln und internationale Krisen zu lösen, habe sich Buttigieg als Bürgermeister von South Bend im Bundesstaat Indiana um "dekorative Laternen" und "die Revitalisierung von Bürgersteigen" gekümmert, hieß es in dem Clip. Bidens Erfolge sind in dem Video mit dramatischer Musik untermalt, jene Buttigiegs mit kindisch anmutender Musik.
Buttigiegs Sprecher Chris Meagher erklärte auf Twitter, es seien dessen Erfolge bei der Wiederbelebung einer strauchelnden Stadt und seine Erfahrung als früherer Soldat, die ihn zu einem guten Präsidenten machen würden. Bidens neues Video unterstreiche nur, wie schlecht es um dessen Kampagne bestellt sei, schrieb er weiter. Bereits bei der Fernsehdebatte am Freitag hatten sich die anderen Bewerber auf Buttigieg eingeschossen.
Gegengewicht zu linken Bewerbern
Bislang hatten sich Biden und andere demokratische Präsidentschaftsbewerber in Sachen bissiger Negativwerbung über einander eher zurückgehalten. Der moderate Kandidat Buttigieg war bei der Vorwahl im US-Bundesstaat Iowa am vergangenen Montag überraschend als Sieger hervorgegangen, knapp vor dem linksgerichteten Senator Bernie Sanders.
Der ebenfalls als moderat geltenden Biden, der in landesweiten Umfragen lange in Führung lag, kam nur auf einen enttäuschenden vierten Platz. Sowohl Biden als auch Buttigieg bilden als gemäßigte Demokraten ein Gegengewicht zu linken Bewerbern wie Sanders und Elizabeth Warren, die in Umfragen stets weit vorn landen. Zuletzt konnte sich der 38-jährige Buttigieg jedoch als jüngere Alternative zum 77-jährigen ehemaligen Vizepräsidenten positionieren.
Auch in New Hampshire, wo am Dienstag abgestimmt werden soll, werden Buttigieg gute Chancen eingeräumt. Biden hatte bereits bei einer TV-Debatte in der Nacht zum Samstag die mangelnde Erfahrung des früheren Bürgermeisters kritisiert.
Quelle: ntv.de, mli/dpa