Politik

Vertreterin des "Leave"-Lagers Johnson hat seine Kandidatin gefunden

Im Rennen um die Nachfolge als britischer Premierminister tritt Boris Johnson nicht an - er unterstützt stattdessen Andrea Leadsom.

Im Rennen um die Nachfolge als britischer Premierminister tritt Boris Johnson nicht an - er unterstützt stattdessen Andrea Leadsom.

(Foto: picture alliance / dpa)

Er selbst tritt im Rennen um die Nachfolge von David Cameron nicht an, doch seine Stimme hat Gewicht. Boris Johnson erklärt, die Brexit-Befürworterin Andrea Leadsom zu unterstützen. Die will den Ausstieg so schnell wie möglich vorantreiben.

Der frühere Londoner Bürgermeister Boris Johnson hat sich im Rennen um die Nachfolge von Premierminister David Cameron hinter die Kandidatin Andrea Leadsom gestellt. Die Politikerin habe den nötigen "Schwung" und die "Entschlossenheit", die der nächste Regierungschef des Landes benötige, erklärte Johnson.

Der Brexit-Befürworter stellte sich damit hinter eine Kandidatin, die ebenfalls zu den führenden Vertretern des "Leave"-Lagers gehörte. Leadsom sagte, sie werde den EU-Austritt des Landes "hart verhandeln". Anders als ihre Konkurrentin Theresa May, der britische Medien die größten Chancen auf die Cameron-Nachfolge zuschreiben, will Leadsom den Ausstieg so schnell wie möglich umsetzen. Die Energie-Staatssekretärin gilt als aussichtsreichste Konkurrentin für Innenministerin May.

Weitere Bewerber sind die beiden Brexit-Hardliner Justizminister Michael Gove und der ehemalige Verteidigungsminister Liam Fox. Auch der walisische Abgeordnete Stephen Crabb, der aus dem Lager der Brexit-Gegner stammt, hat seine Kandidatur bekanntgegeben.

Auslese startet heute

Die Energie-Staatssekretärin Leadsom hofft ebenso wie die vier anderen Kandidaten darauf, Cameron als Parteichef der Konservativen und damit auch als Regierungschef beerben zu können. Johnson selbst, der als Wortführer des Brexit-Lagers galt, hatte erklärt, er werde nicht für den Posten kandidieren, weil er nicht die richtige "Person" für diese Aufgabe sei.

Derweil beginnen die britischen Konservativen im Tagesverlauf mit der Auslese der Kandidaten für die Nachfolge von Parteichef und Premierminister David Cameron. In drei Wahlgängen stimmt die Unterhaus-Fraktion über die Kandidaten ab, wobei jeweils der oder diejenige mit den wenigsten Stimmen aus dem Rennen ausscheidet. Weitere Wahlgänge folgen am Donnerstag und am 12. Juli. Die beiden am Ende verbleibenden Kandidaten werden in einer Urabstimmung unter den 150.000 Parteimitgliedern gegeneinander antreten. Am 9. September soll dann der Sieger bekanntgegeben werden.

Die Briten hatten bei einem Referendum am 23. Juni mit knapp 52 Prozent für einen Austritt ihres Landes aus der EU gestimmt. Daraufhin kündigte Cameron, der für einen Verbleib Großbritanniens geworben hatte, seinen Rücktritt bis zum Herbst an.

Quelle: ntv.de, jgu/AFP

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