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Russischer Soldat bedroht Kadyrows Kämpfer erzürnen russische Militärblogger

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Kadyrow, hier auf einem T-52-Panzer, stellt seine Truppen gerne als schlagkräftige Unterstützung des Kreml in der Ukraine dar.

Kadyrow, hier auf einem T-52-Panzer, stellt seine Truppen gerne als schlagkräftige Unterstützung des Kreml in der Ukraine dar.

(Foto: picture alliance/dpa/Head of Chechen Republic)

Russische Militärblogger zeigen sich empört. Der Grund sind Videoaufnahmen, die Todesdrohungen tschetschenischer Kämpfer gegenüber einem russischen Soldaten im besetzten Melitopol zeigen sollen. Die Blogger kritisieren nun den fehlenden Einsatz der Tschetschenen in ihren "zu sauberen Uniformen".

Videoaufnahmen, die eine Auseinandersetzung zwischen einem russischen Soldaten und tschetschenischen "Achmat-Wostok"-Kämpfern im besetzten Melitopol zeigen sollen, entfachen erneut die Kritik an den tschetschenischen Streitkräften. Dies berichtet das Institute for the Study of War.

Das offenbar schon vor einiger Zeit aufgenommene Video zeigt demnach den Kommandeur des tschetschenischen "Achmat-Wostok"-Bataillons, Wakha Chambulatow, und andere Angehörige seines Bataillons an einem Kontrollpunkt in Melitopol. Bei einer Kontrolle durch einen russischen Soldaten bedrohen sie diesen mit dem Tod. Der Soldat hatte zuvor festgestellt, dass Chambulatow ungültige Ausweispapiere besitzt. .

Russische Militärblogger kritisieren laut dem ISW nun tschetschenische Sicherheitskräfte, weil diese "zu saubere Uniformen und zu saubere Autos" hätten. Auch beklagten sie sich darüber, dass die Tschetschenen das gleiche staatliche Gehalt und die gleichen Sozialleistungen wie die russischen Luftlandetruppen an der Front erhielten, obwohl sie weniger zu den russischen Militäroperationen beitrügen.

Wie das ISW weiter bemerkt, kritisierten russische Quellen zuvor bereits tschetschenische Streitkräfte dafür, dass diese im Gebiet Belgorod vor allem PR-Aktionen durchführten. Auch hätten sie sich während des Aufstands der Wagner-Gruppe im Juni 2023 als Eingreiftruppe aufgespielt und beim Kampf um Bachmut ihren Beitrag übertrieben. Schon seit Langem werden die Soldaten des tschetschenischen Diktators Ramsan Kadyrow in der Ukraine auch gerne als "Tiktok-Truppe" verspottet.

Laut dem ISW versucht Kadyrow sich beim Kreml beliebt zu machen und seine Macht im eigenen Land zu stärken, indem er die Beiträge Tschetscheniens zum Krieg in der Ukraine hervorhebt. "Die anhaltende Kritik an den tschetschenischen Streitkräften in der Ukraine könnte den Einfluss, den Kadyrow durch diese Bemühungen gewonnen hat, schmälern", schreibt das ISW.

Quelle: ntv.de, ghö

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