Politik

Freundschaft à la carte Kann Macron "The Donald" knacken?

Können sich offensichtlich ganz gut leiden: Donald Trump und Emmanuel Macron.

Können sich offensichtlich ganz gut leiden: Donald Trump und Emmanuel Macron.

(Foto: AP)

Beim Staatsbesuch in Frankreich schüttet US-Präsident Trump seinen "Freund", Präsident Macron, mit Lob förmlich zu - und auch inhaltlich gibt es eine Annährung. Mit einer kryptischen Äußerung schürt Trump Hoffnungen auf einen Sinneswandel beim Thema Klima.

Frankreichs Staatschef Emmanuel Macron und US-Präsident Donald Trump haben nach einem Treffen in Paris die freundschaftlichen Beziehungen beider Länder betont - trotz der Meinungsunterschiede beim Thema Klima. Macron erklärte, er erwarte im Rahmen des Staatsbesuchs keinen Sinneswandel bei Trump, wolle mit ihm aber dennoch weiter über das Thema sprechen. "Er wird seinen Wahlversprechen treu bleiben wollen", so der französische Präsident über Trump. "Und ich werde dem Pariser Vertrag treu bleiben".

Der US-Präsident wiederum deutete an, mit Blick auf das Klimaabkommen "könnte etwas passieren". "Wir werden sehen, was passiert." Konkrete Angaben machte Trump aber nicht. Die USA bezeichnete er als "Anführer beim Umweltschutz." US-Präsident Trump hatte Anfang Juni angekündigt, sein Land werde sich aus dem von der Vorgängerregierung ratifizierten Vertrag zurückziehen. Gleichzeitig warb er für Neuverhandlungen. Dies lehnt Präsident Macron jedoch strikt ab.

Ein Regierungssprecher hatte vorab erklärt, Macron wolle Trump mit der Einladung nach Paris symbolisch die Hand reichen. Auf internationaler Ebene gibt es wegen der Positionen des US-Präsidenten nicht nur zum Klima, sondern auch zum Welthandel Verstimmungen. Macron sagte, er werde weiterhin alles "für freien und gerechten Handel tun". Zudem kündigte er an, dass beide Länder im Kampf gegen den internationalen Terrorismus stärker zusammenarbeiten werden - etwa um Terrorpropaganda über das Internet einzudämmen.

Trump lobte Macron als "großartigen Präsidenten", der entschieden gegen die Feinde des Landes auftrete und mit dem "die Dinge in Paris wieder gut laufen" werden. Der US-Präsident hatte nach der Terrorserie in der französischen Metropole mit seiner Äußerung, Paris sei nicht mehr Paris und er reise wegen der laxen Einreisepolitik nicht mehr in die Metropole, viele Franzosen vor den Kopf gestoßen. Nun betonte er die historische Verbundenheit zu Frankreich, das der erste Verbündete der Vereinigten Staaten gewesen sei.

Charme-Offensive mit Pariser Flair

Vor dem Gespräch hatten der Präsident und Frankreichs Première dame Brigitte Macron
den US-Präsidenten und dessen Ehefrau Melania mit militärischen Ehren im Hof des Invalidendoms empfangen. Eine Blaskapelle spielte die Nationalhymnen der beiden Länder. Gemeinsam mit seiner Frau Brigitte führte Frankreichs Staatschef das Ehepaar Trump durch den Dom, unter anderem zum Grab des französischen Kaisers Napoleon.

Der Tag endete mit einem gemeinsamen Dinner im Restaurant "Jules Verne" auf der zweiten Etage des Pariser Eiffelturms. Macron hatte zuvor von einem Essen "unter Freunden" gesprochen. Zum Abschluss seines Paris-Besuchs wird Trump am Freitag noch als Ehrengast bei der Militärparade zum französischen Nationalfeiertag auf den Champs-Élysées dabei sein. Anlass ist der Eintritt der USA in den Ersten Weltkrieg vor 100 Jahren. US-Truppen kämpften damals an der Seite Frankreichs gegen Deutschland.

Quelle: ntv.de, jug/dpa/AFP

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