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Soldaten fahren Krankenwagen Kaum Platz in Kliniken: Briten sollen Risiken minimieren

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Rund 750 Militärangehörige helfen als Fahrer von Krankentransportern in Großbritannien aus.

Rund 750 Militärangehörige helfen als Fahrer von Krankentransportern in Großbritannien aus.

(Foto: picture alliance/dpa/PA Wire)

Die Situation im britischen Gesundheitswesen verschärft sich durch die aktuellen Streiks. Der medizinische Direktor des Gesundheitsdienstes mahnt die Briten nun, Risiken zu reduzieren, um weniger Notfälle zu erzeugen. Sie sollen Medikamente kaufen, auf Angehörige achten und weniger Alkohol trinken.

Angesichts eines Streiks der Rettungswagenfahrer hat der britische Gesundheitsdienst NHS die Bevölkerung zur Vermeidung aller Notfallrisiken aufgerufen. "Die Leute können helfen, indem sie vernünftige Schritte unternehmen, um sich und andere in dieser Zeit zu schützen und nicht in der Notaufnahme zu landen", sagte der medizinische Direktor des NHS in England, Stephen Powis. Dazu gehöre, Alkohol nur verantwortungsbewusst zu trinken, auf Familienmitglieder oder Nachbarn zu achten sowie Medikamentenvorräte aufzustocken.

Zuvor hatte bereits Staatssekretär Will Quince gemahnt, auf Kontaktsportarten und "riskante Aktivitäten" zu verzichten. Am heutigen Mittwoch wollen Rettungswagenfahrer in weiten Teilen Englands sowie in Wales streiken, um ihren Forderungen nach höheren Löhnen und besseren Arbeitsbedingungen Nachdruck zu verleihen. Der NHS rief die Menschen auf, die Rettungsdienste "mit Bedacht" zu nutzen und nur in einem lebensbedrohlichen Notfall einen Rettungswagen zu rufen. Die Gewerkschaft hatte versprochen, dass akute Notdienste nicht von den Streiks betroffen sein würden.

Allerdings sind die Wartezeiten für Rettungswagen schon jetzt deutlich länger als eigentlich vorgesehen. 750 Soldatinnen und Soldaten sollen während der Streiks einspringen und Rettungswagen fahren. Sie sind allerdings nicht für Noteinsätze, sondern eher für Transporte vorgesehen. Am 28. Dezember ist ein weiterer Streik geplant.

Bereits am Dienstag waren Zehntausende Pflegekräfte und Klinikpersonal zum zweiten Mal innerhalb einer Woche in den Ausstand getreten. Die konservative Regierung verweist darauf, dass ihr Tarifangebot in Einklang mit dem Vorschlag einer unabhängigen Expertenkommission liege. Darüber hinaus gehende Lohnerhöhungen seien nicht zu finanzieren. Der NHS ist chronisch unterfinanziert. Krankenstationen sind überfüllt. Vor Notaufnahmen warten die Besatzungen von Rettungswagen teilweise mehrere Stunden, um ihre Patienten zu übergeben.

Quelle: ntv.de, als/dpa

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