Politik

"360.000 Soldaten in Belarus"Kiesewetter warnt: 2026 und 2027 werden kritisch

16.12.2025, 12:47 Uhr
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Panzer bei einem russisch-belarussischen Manöver im vergangenen September in der Nähe von Minsk (Archivbild). (Foto: IMAGO/SNA)

CDU-Außenexperte Kiesewetter sagt im Talk mit Pinar Atalay, Putin bilde Hunderttausende Soldaten aus, die nicht in der Ukraine eingesetzt, sondern in Belarus stationiert würden - einem Land an der Grenze zur Nato. Die nächsten zwei Jahre würden kritisch.

Der CDU-Außenpolitiker Roderich Kiesewetter warnt vor zu viel Naivität im Umgang mit Russland. Trotz der Verhandlungen am vergangenen Sonntag und Montag in Berlin soll man nicht glauben, dass der russische Machthaber Wladimir Putin einsehen werde, dass sich der Krieg für ihn nicht lohnt, sagte Kiesewetter in der ntv-Sendung "Pinar Atalay".

Er könne nur warnen, "blauäugig zu glauben, wenn man sich jetzt hier in Berlin trifft, wird Putin schon einsehen, dass er seiner Bevölkerung irgendwann sagen muss: Jetzt ist der Westen 'kriegstüchtig' (…), jetzt hat sich das Ganze nicht gelohnt". Die nächsten zwei Jahre seien kritisch, 2026 und 2027. "Wenn wir die überstanden haben - durch eine Wehrfähigkeit, aber auch, indem wir unsere Bevölkerung nicht Angst machen, sondern sagen: Achtung, das kann drohen, seien wir vorsichtig -, dann haben wir es überstanden."

Kiesewetter, bis 2009 Oberst bei der Bundeswehr und einige Jahre im Nato-Hauptquartier im belgischen Mons beschäftigt, verwies darauf, dass Russland in Belarus zwei Armeekorps unterhalte, also 350.000 bis 360.000 einsatzbereite Soldaten. "Das macht Sorge, insbesondere in den baltischen Staaten." Solche Entwicklungen habe man in Russland schon in den vergangenen zwei Jahren beobachtet, "aber sich nicht getraut, das der Bevölkerung mitzuteilen". Putin führe den Krieg "militärisch nicht sonderlich erfolgreich in der Ukraine", aber durch die Kriegswirtschaft bilde er "hunderttausende Soldaten aus, die gar nicht in der Ukraine eingesetzt werden".

Bisher habe Nato-Generalsekretär Mark Rutte "eher beschwichtigt". Bei seinem Besuch in der vergangenen Woche in Berlin habe Rutte allerdings "knallhart" darauf hingewiesen, "dass sich da etwas zuspitzt". Rutte hatte am 11. Dezember gesagt: "Wir sind Russlands nächstes Ziel." Zudem warnte er vor einem Krieg, "wie ihn unsere Großeltern erlebt haben".

"Pinar Atalay" ist alle 14 Tage montags bei ntv zu sehen oder auf der Streamingplattform RTL+ abrufbar.

Quelle: ntv.de, dbl/hvo

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