Kreml-Chef erhebt sein Glas Kim schwört Putin bedingungslose Treue
13.09.2023, 12:19 Uhr Artikel anhören
In dem Gespräch der Staatschefs von Nordkorea und Russland soll es auch um Waffen für den Krieg gegen die Ukraine gehen. Aus der Sicht von Diktator Kim verteidigt Russland seine Sicherheitsinteressen. Pjöngjang versichert Kreml-Chef Putin erneut seine Treue.
Nordkoreas Machthaber Kim Jong Un hat sein Treffen mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin im Osten Russlands als "Sprungbrett" für engere Beziehungen zwischen beiden Ländern bezeichnet. Kim sicherte Putin zudem weiterhin die Unterstützung Pjöngjangs zu. Er wolle die bilateralen Beziehungen zu Russland zu seiner "obersten Priorität" machen, sagte der nordkoreanische Staatschef laut einem Bericht des russischen Fernsehens bei dem Treffen. ´
Zudem sagte der nordkoreanische Diktator Russlands Sieg in seinem Angriffskrieg gegen die Ukraine voraus. "Ich bin tief überzeugt davon, dass die heldenhafte russische Armee und das Volk glänzend die Siegestradition übernehmen werden und ihre Ehre und ihren Ruhm an den Fronten der militärischen Spezialoperation demonstrieren", sagte Kim nach Angaben der Nachrichtenagentur Interfax. Damit werde es Russland zugleich gelingen, einen starken Staat aufzubauen.
Moskau ist bei der von Putin im Februar 2022 befohlenen Invasion weit von seinen ursprünglichen Kriegszielen entfernt. Die russische Armee musste mehrere Niederlagen einstecken und verteidigt sich derzeit gegen Kiews Gegenoffensive im Süden der Ukraine. Zwar hält Russland einschließlich der bereits 2014 annektierten Halbinsel Krim immer noch rund 20 Prozent des Nachbarlandes besetzt, zuletzt gab es aber Informationen über zunehmende Probleme bei der Versorgung der Truppen mit Waffen und Munition.
Mittagessen und Vieraugengespräch
Bei den Gesprächen der international isolierten Staatschefs Putin und Kim am Weltraumbahnhof Wostotschny im Fernen Osten Russlands geht es Beobachtern zufolge auch um mögliche Militärhilfe Nordkoreas. Am Rande des offiziellen Mittagessens teilte der nordkoreanische Machthaber mit, dass er mit Putin während des Vieraugengesprächs über die politische und militärische Lage in Europa und auf der koreanischen Halbinsel gesprochen habe. Er hoffe, dass seine Visite den Grundstein zu einer strategischen Partnerschaft zwischen den beiden Nachbarländern lege, fügte Kim hinzu. Details über mögliche Waffenlieferungen wurden vorerst nicht bekannt.
Russland stelle sich derzeit "hegemonistischen Kräften entgegen", um seine Sicherheitsinteressen zu schützen, sagte Kim. Nordkorea habe bereits früher seine "volle und bedingungslose Unterstützung für alle von der russischen Regierung ergriffenen Maßnahmen zum Ausdruck gebracht", sagte Kim. Nun wolle er die Gelegenheit nutzen, um dies erneut zu bekräftigen. Nordkorea werde "immer an der Seite Russlands stehen", sagte Kim laut der Übertragung des russischen Staatsfernsehens.
Putin spricht Toast auf Zusammenarbeit aus
Putin kündigte seinerseits eine verstärkte Zusammenarbeit zwischen beiden Staaten an. "Einen Toast auf die künftige Stärkung der Zusammenarbeit und der Freundschaft zwischen unseren Ländern", sagte Putin, als er sein Glas hob, wie das russische Staatsfernsehen berichtete. "Auf das Wohlergehen und den Wohlstand unserer Nationen, auf die Gesundheit des Vorsitzenden und aller hier Anwesenden", sagte Putin an Kim und dessen Delegation gewandt, während sein Außenminister Sergej Lawrow und Verteidigungsminister Sergej Schoigu an seiner Seite saßen.
Der russische Präsident würdigte historische Verbindungen zwischen beiden Staaten und zitierte ein russisches Sprichwort, wonach "ein alter Freund besser ist als zwei neue". Putin erinnerte daran, dass sowjetische und nordkoreanische Soldaten nach dem Zweiten Weltkrieg gemeinsam für die Freiheit des Landes gekämpft hätten.
Quelle: ntv.de, hul/dpa/AFP