SPD-Chef im "ntv Frühstart" Klingbeil: Schröder "wird sich sicher erklären"
15.03.2022, 11:34 Uhr
Nach dem Gespräch zwischen Schröder und Putin rätselt man weiter, ob der Altkanzler etwas erreichen konnte. SPD-Chef Klingbeil hofft im "ntv Frühstart" auf eine baldige Erklärung.
Nach dem mutmaßlichen Vermittlungsversuch von SPD-Altkanzler Gerhard Schröder in Moskau tappen seine Partei und die Bundesregierung offenbar weiter im Dunkeln. "Ich persönlich und soweit ich das sehe auch das Bundeskanzleramt, wir haben keine Informationen darüber, was bei diesem Besuch rausgekommen ist", sagte der SPD-Vorsitzende Lars Klingbeil an diesem Dienstag im "Frühstart" von ntv.
Er gehe davon aus, dass sich der Altkanzler schon bald an die Öffentlichkeit wenden wird, fügte Klingbeil hinzu. "Er wird sich sicherlich erklären." Grundsätzlich äußerte sich Klingbeil erneut positiv zu der mutmaßlichen Reise: "Jedes Gespräch, was da geführt wird, kann mithelfen." Klingbeil arbeitete am Anfang seiner politischen Laufbahn in Schröders Wahlkreisbüro.
Schröder war am Donnerstag mit Russlands Präsidenten Wladimir Putin zusammengekommen, um mit ihm Gespräche über den Ukraine-Krieg zu führen. Über mögliche Ergebnisse ist bislang nichts bekannt, die Kampfhandlungen auf ukrainischem Gebiet dauern an.
Bereits am Montagabend hatte Schröder dem US-Portal "Politico" zufolge in der Türkei eine Ukraine-Delegation um den Parlamentsabgeordneten Rustem Umerov getroffen. Dieser gehörte demnach auch der Delegation an, die zuvor in Belarus mit Russland verhandelt hatte. Wie die "Bild"-Zeitung berichtet, soll die ukrainische Seite nichts gegen Schröders Vermittlungsbemühungen einzuwenden gehabt haben. Jedoch bestreite sie, das Treffen zwischen Schröder und Putin initiiert zu haben.
Der Zeitung zufolge warten die Ukrainer darauf, von den Ergebnissen des Gesprächs zwischen den beiden zu erfahren. Der ukrainische Botschafter in Deutschland, Andrij Melnyk, hatte gesagt, es gebe "nicht so viele Menschen weltweit, die diesen persönlichen Draht zu Herrn Putin haben".
Quelle: ntv.de, fni/dpa