Neue Regeln für Ausländer Koalition startet Fachkräfte-Offensive
30.11.2022, 13:49 Uhr
Heil, Faeser, Habeck und Stark-Watzinger stellten das Paket vor.
(Foto: dpa)
Nach den Plänen der Bundesregierung sollen es ausländische Fachkräfte künftig einfacher in Deutschland haben. Arbeitsminister Heil und Wirtschaftsminister Habeck wollen möglichst viele gut ausgebildete Menschen locken.
Bundesarbeitsminister Hubertus Heil hat für die Fachkräfte-Offensive der Bundesregierung geworben und ihre Bedeutung herausgestellt. "Deutschland braucht in Zukunft alle helfenden Hände und klugen Köpfe", sagte Heil bei der Vorstellung von Eckpunkten für ein neues Fachkräfte-Einwanderungsgesetz in Berlin. Nach den Plänen, die das Bundeskabinett am Mittag beschlossen hatte, will Deutschland mehr Arbeitskräfte aus dem Ausland ins Land locken und dafür die Regeln für Einreise und Anerkennung von Berufsabschlüssen vereinfachen.
"Fachkräftesicherung ist Wohlstandssicherung", betonte Heil. In allen Bereichen, etwa in der Pflege, in der Kinderbetreuung oder in der öffentlichen Verwaltung, würden bis 2035 Millionen von zusätzlichen Arbeitskräften gebraucht. "Wir werden alle Register ziehen, die Potenziale im Inland zu heben", sagte Heil. Dazu gehöre auch der erleichterte Zugang von ausländischen Kräften zum deutschen Arbeitsmarkt. Die Pläne der Bundesregierung für eine "massive Anwerbestrategie" seien ein "großer und wichtiger Schritt".
Die Neuerungen sehen unter anderem vor, dass anerkannte ausländische Fachkräfte künftig auch in Berufen arbeiten können sollen, die mit ihrer Ausbildung nichts oder wenig zu tun haben. Neu ist auch die Idee, Nicht-EU-Ausländern über ein Punktesystem die Möglichkeit zu geben, zur Arbeitsplatzsuche nach Deutschland umzusiedeln. Heil betonte, dass es eine Illusion sei, zu glauben, alle Fachkräfte aus dem Ausland würden nach Deutschland kommen wollen. Wichtig sei es daher, neben der erleichterten Zuwanderung auch Integrationsprozesse zu befördern.
Habeck: Große Umbrüche stehen bevor
Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck betonte, dass neben dem Klimaschutz und der Digitalisierung der demografische Wandel auf dem Arbeitsmarkt große Umbrüche mit sich bringe. Verfahren zur Beschleunigung von qualifizierter Einwanderung müssten "schnell und pragmatisch umgesetzt" werden. "Wir werden die Grenzen und die Schwellen für Zuwanderung senken. Wir werden die Integration verbessern", versicherte der Grünen-Politiker.
Innenministerin Nancy Faeser sagte, sie sei zuversichtlich, bald auch einen konkreten Gesetzentwurf zur Umsetzung dieses Vorhabens vorlegen zu können. Laut Heil soll sich der Bundestag Anfang des kommenden Jahres mit den Neuerungen zur Fachkräfte-Einwanderung befassen.
Quelle: ntv.de, vpe/dpa