Auch Familie betroffen Griechenland friert Vermögen von Eva Kaili ein
14.12.2022, 10:25 Uhr (aktualisiert)
Vermögenswerte der EU-Vize-Parlamentspräsidentin Eva Kaili sowie ihrer Familienmitglieder wurden in Griechenland eingefroren.
(Foto: picture alliance / abaca)
Die Zukunft von Eva Kaili als EU-Vize-Parlamentspräsidentin ist noch offen, ökonomisch spürt sie aber bereits Auswirkungen des Korruptionsverdachts, der gegen sie besteht. Die griechische Anti-Geldwäsche-Behörde friert ihre Vermögenswerte ein, und die ihrer Familie gleich mit.
Die Vermögenswerte der unter Korruptionsverdacht stehenden EU-Vize-Parlamentspräsidentin Eva Kaili in Griechenland sind eingefroren worden. Wie griechische Medien übereinstimmend berichteten, veranlasste der Chef der Anti-Geldwäsche-Behörde, Charalambos Vourliotis, den Schritt. Auch die Vermögenswerte der Eltern und der Schwester Kailis sowie die ihres Lebenspartners sollen gesperrt worden sein.
Es gehe darum, zu prüfen, ob die Vermögenswerte aus illegalen Aktivitäten stammen. Untersucht würden Konten, Immobilienbesitz, Unternehmensbeteiligungen und ähnliche Vermögenswerte.
Im Zuge von Ermittlungen belgischer Behörden zu einer möglichen Einflussnahme Katars auf EU-Politiker waren Kaili, ihr Lebenspartner und vier weitere Personen festgenommen worden. Gegen vier der sechs erließ ein Untersuchungsrichter Haftbefehl, darunter nach Medienberichten auch die 44-jährige Parlamentsvize. Die griechische Sozialdemokratin steht im Verdacht, Geld dafür kassiert zu haben, sich in Brüssel für das WM-Gastgeberland einzusetzen. Belgische Ermittler hatten in den vergangenen Tagen 16 Häuser in Brüssel durchsucht und 600.000 Euro Bargeld beschlagnahmt.
Katar soll mit beträchtlichen Geldsummen und Geschenken versucht haben, Entscheidungen des Europaparlaments zu beeinflussen. In Katar findet derzeit die Fußball-Weltmeisterschaft statt. In dem Zusammenhang hat es massive Anschuldigungen wegen Menschenrechtsverstößen in dem Golfstaat gegeben.
(Dieser Artikel wurde am Montag, 12. Dezember 2022 erstmals veröffentlicht.)
Quelle: ntv.de, als/dpa/rts/AFP