Minister Spahn mahnt zu Ausgaben Krankenversicherer machen erneut Kasse
07.03.2019, 12:05 Uhr
Die gesetzlichen Krankenkassen haben 2018 erneut einen Überschuss erzielt.
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Trotz höherer Kosten geht es den gesetzlichen Krankenkassen finanziell blendend. Sie horten weiterhin stattliche Milliardenreserven. Gesundheitsminister Spahn gefällt das nur bedingt. Er fordert, die Beitragszahler vom Überschuss profitieren zu lassen.
Die gesetzlichen Krankenkassen haben im vergangenen Jahr einen Überschuss von zwei Milliarden Euro erzielt. Das teilte das Bundesgesundheitsministerium mit. Demnach standen bei den Kassen 2018 Einnahmen von 241,4 Milliarden Euro Ausgaben von 239,4 Milliarden Euro gegenüber. Die Einnahmen stiegen somit im Jahresvergleich um 3,3 Prozent. Die Jahresergebnisse 2017 hatten einen Überschuss von 3,5 Milliarden Euro ergeben.
Die Betriebsmittel und Rücklagen der Kassen betrugen den Angaben des Ministeriums zufolge zum Ende des vergangenen Jahres 21 Milliarden Euro, was etwa 1,1 Monatsausgaben entspricht. Die Ausgaben für Leistungen und Verwaltungskosten erhöhten sich demnach allerdings deutlich stärker um 3,9 Prozent. Die Zahl der Versicherten nahm um 0,8 Prozent zu.

Gesundheitsminister Spahn appellierte an die Kassen, mit den Überschüssen "die Versorgung besser zu machen".
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Bundesgesundheitsminister Jens Spahn forderte die Kassen auf, das Geld für Qualitätsverbesserungen zu nutzen. "Beitragsgelder sind keine Sparanlagen, sondern sie sind dafür da, die Versorgung besser zu machen", erklärte Spahn in Berlin. Auch müssten Kassen mit besonders hohen Reserven ihre Rücklagen ab 2020 innerhalb von drei Jahren unter die gesetzliche Obergrenze von einer Monatsausgabe absenken, forderte der Minister. "Dann haben die Beitragszahler auch etwas von der guten Finanzlage." Mit Blick auf die weitere Entwicklung verwies das Ministerium auf Prognosen des Schätzerkreises für die gesetzliche Krankenversicherung, wonach auch im laufenden Jahr mit einem Überschuss der Kassen zu rechnen ist.
Bei den Beitragseinnahmen profitierten die Kassen von der positiven Entwicklung bei Löhnen und Beschäftigung. Bei den Ausgaben schlugen die Heilmittel mit einem überdurchschnittlichen Zuwachs um 11,5 Prozent zu Buche. Die Ausgaben für Krankenhausbehandlungen stiegen um 3,1 Prozent, ebenso wie auch die Ausgaben für Arzneimittelausgaben und für die vertragsärztliche Vergütung. Bei Hilfsmitteln gab es ein Plus von 4,7 Prozent, bei zahnärztlichen Behandlungen um 2,7 Prozent und bei Zahnersatz um 1,5 Prozent.
Quelle: ntv.de, cri/AFP