Politik

FSB spricht von Unwahrheit Kreml-Gegner greifen russisches Dorf an

00:00
Diese Audioversion wurde künstlich generiert. Mehr Infos
Kavita.JPG

Pro-ukrainische Gruppen aus Russland führen offenbar Angriffe auf russischem Boden durch. "Auf dem Territorium der Russischen Föderation finden heftige Kämpfe statt", heißt es. Der Gouverneur von Kursk bestätigt den Angriff, sieht aber keinen "Durchbruch". Der FSB äußert sich auch - allerdings anders.

Mindestens zwei in der Ukraine ansässige bewaffnete Gruppen mit russischen Kämpfern haben nach eigenen Angaben die Grenze überquert und Angriffe in Russland ausgeführt. Es handelt sich um die Legion "Freiheit für Russland" und das sogenannte Sibirische Bataillon, die diese Angaben über die sozialen Medien machen. Sie setzen sich demnach aus Kreml-feindlichen Russen zusammen.

Laut den Berichten in sozialen Medien sollen die Kämpfer aus der Region Charkiw und Sumy die Grenze überquert haben. Ein Sprecher des ukrainischen Militärgeheimdienstes erklärte, die russischen Freiwilligengruppen hätten bei ihrem Angriff nicht auf Befehl Kiews gehandelt. "Auf dem Territorium der Russischen Föderation handeln sie absolut autonom, auf eigene Faust, und verfolgen ihre sozialen und politischen Ziele", sagte Andrij Jusow gegenüber ukrainischen Medien. Zudem soll auch eine dritte Gruppe beteiligt sein, das Russische Freiwilligenkorps.

Wie die Miliz "Freiheit für Russland" bei Telegram erklärte, zerstörten ihre Kämpfer in der Ortschaft Tjotkino in der Region Kursk ein gepanzertes russisches Militärfahrzeug. Der Gouverneur von Kursk bestätigt den Angriff und meldete einen Leichtverletzten, bestreitet aber jeglichen "Durchbruch" der Angreifer. Die Miliz hingegen schrieb in Onlinediensten: "Das Dorf Tjotkino in der Region Kursk wird vollständig von den russischen Befreiungskräften kontrolliert." Die russische Armee ziehe sich aus dem Dorf zurück und lasse schwere Waffen zurück.

Das Sibirische Bataillon veröffentlichte bei Telegram ein Video von Kämpfern und schrieb dazu: "Wir haben schon früher gesagt, dass es nicht möglich sein wird, das verbrecherische diktatorische Regime in der Russischen Föderation friedlich zu stürzen. Es kann nur mit der Waffe in der Hand beseitigt werden. Heute Nacht haben wir begonnen, dieses Versprechen einzulösen. Auf dem Territorium der Russischen Föderation finden heftige Kämpfe statt." Der Beitrag endet mit einem Aufruf, sich "allen Befreiungskräften" anzuschließen. Die Angaben lassen sich derzeit nicht unabhängig bestätigen.

Weiler soll unter Kontrolle der Kreml-Gegner sein

"Die Legion 'Freiheit Russlands', das Russische Freiwilligenkorps und das Sibirische Bataillon sind in die Gebiete Kursk und Belgorod im Rahmen einer gemeinsamen Operation vorgedrungen", schrieb der in der Ukraine lebende Ex-Abgeordnete der russischen Duma, Ilja Ponomarjow, bei Telegram. Ihm zufolge soll es Kämpfe im Ort Tjotkino des Gebietes Kursk geben.

Der Weiler Losowaja Rudka im Belgoroder Gebiet soll unter Kontrolle der Putin-Gegner sein. Dazu wurden Videos unter anderem von einem Panzer in einem Dorf gezeigt. In ihren Videobotschaften riefen die vermummten Kämpfer in ukrainischen Uniformen dazu auf, die Präsidentschaftswahl in Russland am kommenden Sonntag zu ignorieren.

Mehr zum Thema

Der für die Grenzsicherung zuständige Inlandsgeheimdienst FSB nannte die Berichte über ein Eindringen auf russisches Territorium indes unwahr. Das Verteidigungsministerium in Moskau klang etwas anders. Es teilte mit, die Sabotagetrupps aus der Ukraine hätten in der Nacht erst grenznahe Dörfer beschossen. Dann seien sie an drei Stellen im Gebiet Belgorod mit Panzern und gepanzerten Fahrzeugen vorgerückt. Die Angriffe seien abgewehrt worden. Am Morgen sei auch der versuchte Angriff auf Tjotkino im Gebiet Kursk gescheitert. Die russischen Militärangaben waren ebenso wie die Angaben auf ukrainischer Seite nicht unabhängig überprüfbar.

Ziel ist der Sturz Putins

Im Frühjahr 2023 waren mehrere Versuche russischer Putin-Gegner gescheitert, sich im russisch-ukrainischen Grenzgebiet festzusetzen. Die Legion "Freiheit für Russland" und das Russische Freiwilligenkorps hatten bereits die Verantwortung für frühere Einsätze übernommen. Der Anführer des Russischen Freiwilligenkorps, Denis Kapustin, ist ein Hooligan und Rechtsextremist. Er habe das Ziel, Russlands Präsidenten Wladimir Putin zu stürzen und den "russischen Truppen eine schwere Niederlage zuzufügen", sagte er vor einiger Zeit ntv.

Quelle: ntv.de, ghö/rts/AFP/dpa

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen