Angeblich bei Schoigu-Sitzung Kreml-Video soll lebendigen Schwarzmeerflotten-Chef zeigen
26.09.2023, 15:16 Uhr Artikel anhören
Ist Viktor Sokolow am Leben oder nicht?
(Foto: picture alliance/dpa/TASS)
Am Freitag treffen ukrainische Raketen das Hauptquartier der russischen Schwarzmeerflotte auf der illegal annektierten Krim. Dabei wurde angeblich auch Kommandeur Viktor Sokolow getötet. Das russische Verteidigungsministerium veröffentlicht Bilder, die das Gegenteil beweisen sollen.
Nach Berichten über den Tod des russischen Schwarzmeerflottenchefs hat Moskau Aufnahmen präsentiert, die Viktor Sokolow lebend zeigen sollen. Mehrere vom russischen Verteidigungsministerium veröffentlichte Fotos und ein Video sollen zeigen, wie Sokolow an einer von Verteidigungsminister Sergej Schoigu geleiteten Sitzung teilnimmt.

Sokolow soll einer Sitzung mit Schoigu beigewohnt haben.
(Foto: Russisches Verteidigungsministerium)
Zu sehen ist Sokolow allerdings lediglich als online zugeschalteter Teilnehmer auf einer schräg hinter Schoigu angebrachten Leinwand. Auffällig ist, dass Sokolow in der kurzen Sequenz völlig starr wirkt. Auch ob die Bilder wirklich am heutigen Dienstag entstanden sind, lässt sich nicht unabhängig überprüfen. Dem Verifizierungsteam von RTL und ntv zufolge wird Sokolow in fünf Einstellungen gezeigt, mal trägt er eine Brille, mal nicht. Zudem ändern sich in seinem Bildausschnitt auch die Lichtverhältnisse.
Derweil wollte Kremlsprecher Dmitri Peskow Fragen zum Tod Sokolows nicht kommentieren. Er habe dazu keine Information, das sei der Aufgabenbereich des Verteidigungsministeriums, sagte er lediglich.
Das ukrainische Militär hatte am Wochenende mitgeteilt, Sokolow am vergangenen Freitag bei einem Angriff auf die von Russland illegal annektierte Schwarzmeer-Halbinsel Krim getötet zu haben. Mit der erfolgreichen Attacke mit Drohnen und Marschflugkörpern hatte Kiew das Hauptquartier der russischen Schwarzmeerflotte in der Stadt Sewastopol schwer beschädigt und eigenen Angaben zufolge insgesamt 34 Offiziere getötet.
Die ukrainischen Streitkräfte bekräftigten in einem Statement nach Auftauchen des Kreml-Videos erneut, dass Sokolow unter den Toten sein soll. Sie berufen sich dabei auf "verfügbare Quellen". Viele der Toten hätten noch nicht identifiziert werden können, da die Leichen entstellt seien. Russland, das seit mehr als 19 Monaten einen Angriffskrieg gegen die Ukraine führt, sprach nach der Attacke lediglich von einem Vermissten.
Quelle: ntv.de, ses/dpa