Politik

Leichte Beschädigungen in Moskau Kreml nennt Drohnenangriffe ukrainischen "Terrorakt"

00:00
Diese Audioversion wurde künstlich generiert. Mehr Infos | Feedback senden
Die Beschädigungen halten sich in Grenzen.

Die Beschädigungen halten sich in Grenzen.

(Foto: picture alliance/dpa/TASS)

Am Morgen soll die russische Hauptstadt angeblich von Drohnen angegriffen worden sein. Bilder zeigen nur leicht beschädigte Gebäude in Moskau. Der Kreml macht die Ukraine verantwortlich. Kiew weist eine direkte Beteiligung zurück, freue sich aber.

Russland hat die Ukraine für die Drohnenangriffe auf Moskau verantwortlich gemacht - und von einem "Terrorakt" gesprochen. "Heute Morgen hat das Kiewer Regime einen Terrorakt mit unbemannten Flugkörpern auf Objekte der Stadt Moskau verübt", teilte das russische Verteidigungsministerium mit.

Insgesamt seien acht Drohnen eingesetzt worden, die mittlerweile alle zerstört seien. Drei seien von ihrer ursprünglichen Flugbahn abgebracht worden, die restlichen fünf von der russischen Flugabwehr abgeschossen worden, hieß es weiter. Beweise für die Anschuldigungen legte Moskau nicht vor. Die ukrainische Regierung wies die Vorwürfe zurück. Selbstverständlich freue er sich über die Angriffe, sagt der ukrainische Präsidentenberater Mychajlo Podoljak in einer Youtube-Sendung. "Aber natürlich haben wir damit nichts direkt zu tun."

Zuvor hatte Moskaus Bürgermeister Sergej Sobjanin berichtet, dass seine Stadt in den frühen Morgenstunden von Drohnen angegriffen worden sei. Einige Wohngebäude seien geringfügig beschädigt und zwei Menschen leicht verletzt worden, schrieb er. In sozialen Netzwerken war von angeblich rund 25 unbemannten Flugkörpern die Rede, die in Richtung Moskau geflogen sein sollen.

In Kiew starb ein Mensch nach nächster Drohnenwelle

Russland führt seit mehr als 15 Monaten einen Angriffskrieg gegen das Nachbarland Ukraine. In den vergangenen Wochen häuften sich auch in russischen Regionen Beschuss und Drohnenattacken. Der wohl spektakulärste Vorfall ereignete sich Anfang Mai, als unmittelbar über dem Kreml zwei Flugobjekte abgeschossen wurden.

Mehr zum Thema

Moskau machte für den angeblichen Anschlagsversuch auf Präsident Wladimir Putin die Führung in Kiew verantwortlich und sprach auch damals von "Terror". Die Ukraine hingegen stritt eine Beteiligung ab. Viele internationale Beobachter halten es für wahrscheinlich, dass die Kreml-Attacke von Moskau selbst inszeniert gewesen sein könnte, um die brutalen Angriffe auf das Nachbarland zu rechtfertigen.

Unterdessen folgte der Angriff auf Moskau auf einen russischen Drohnenangriff auf die ukrainische Hauptstadt Kiew im Laufe der Nacht, bei dem nach Angaben des Kiewer Bürgermeisters Vitali Klitschko mindestens ein Mensch starb. Die ukrainische Luftwaffe teilte bei Telegram mit, sie habe bei dem nächtlichen Luftangriff auf die Hauptstadt und die Umgebung - dem dritten innerhalb von 24 Stunden - 29 von insgesamt 31 Drohnen abgeschossen. Die Angriffe erfolgten nach Angaben der Luftwaffe mit Shahed-Drohnen aus iranischer Produktion und erstreckten sich auf den Zeitraum zwischen "23.30 Uhr bis 4.30 Uhr" (Ortszeit, 22.30 Uhr bis 03.30 Uhr MESZ). Am Montag schon hatte russischer Beschuss mitten am Tag für Panik in der ukrainischen Hauptstadt gesorgt.

Quelle: ntv.de, ses/dpa/AFP/rts

Social Networks
Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen