Politik

Putin wie die Hamas? Kreml verbittet sich "Rhetorik" von Biden

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Palästinenser in Hebron gehen mit einem Plakat von Putin auf die Straßen.

Palästinenser in Hebron gehen mit einem Plakat von Putin auf die Straßen.

(Foto: REUTERS)

Mit scharfen Worten kritisiert US-Präsident Biden Kremlchef Putin und nennt ihn einen "Tyrannen". Russland wolle wie die Hamas "eine benachbarte Demokratie vollkommen vernichten". Diese Vorwürfe stoßen in Moskau sauer auf. Sie seien "inakzeptabel", sagt Kreml-Sprecher Peskow.

Der Kreml hat eine Rede von Joe Biden als "inakzeptabel" zurückgewiesen, in der der US-Präsident den russischen Staatschef Wladimir Putin als "Tyrannen" bezeichnet und Russland mit der Hamas verglichen hat. "Eine solche Rhetorik passt nicht zu Staatschefs und ist für uns inakzeptabel", sagte Kreml-Sprecher Dmitri Peskow. "Wir akzeptieren einen solchen Ton in Bezug auf die Russische Föderation, in Bezug auf unseren Präsidenten nicht."

In einer Fernsehansprache an die Nation aus dem Oval Office hatte Biden am Donnerstagabend gesagt, die USA müssten Israel und der Ukraine gegenüber der Hamas und Russland zur Seite stehen, denn diese wollten "eine benachbarte Demokratie vollkommen vernichten". "Wir können nicht und werden nicht zulassen, dass Terroristen wie die Hamas und Tyrannen wie Putin gewinnen", fuhr Biden fort.

Bemühungen der USA, Russland "einzugrenzen", würden sich als unwirksam erweisen, sagte Peskow nun. "Und sie werden auch in Zukunft wenig effektiv sein."

"Es gibt US-Bürger, die das Gesetz brechen"

Zugleich wies der Kreml angesichts einer für drei weitere Tage in Russland festgesetzten US-russischen Journalistin Alsu Kurmasheva den Vorwurf zurück, Russland verfolge Staatsbürger der USA. "Es gibt in Russland keine Kampagne zur Verfolgung von US-Bürgern. Es gibt US-Bürger, die das Gesetz brechen, und gegen sie werden entsprechende Maßnahmen ergriffen", sagte Peskow.

Der Mitarbeiterin des US-Mediums Radio Free Europe/Radio Liberty wird nach Angaben eines russischen Gerichts eine Verletzung der Auflagen für ihre Registrierung als "ausländische Agentin" zur Last gelegt. Sollte sie für schuldig befunden werden, drohen ihr fünf Jahre Haft. Im März war bereits der Reporter des "Wall Street Journal" Evan Gershkovich wegen Spionagevorwürfen festgenommen worden.

Auch EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen hatte bei einem Vortrag am Donnerstag im Hudson Institute in Washington Parallelen zwischen Russland und der islamistischen Hamas gezogen. "Russland und die Hamas unterscheiden sich nicht", sagte sie. Russland wolle die Ukraine vernichten, die Hamas Israel. "Wie Präsident Selenskyj erklärt hat, sind sie 'im Kern gleich'. Beide haben ganz bewusst unschuldige Zivilisten, darunter Babys und Kinder, getötet und als Geiseln genommen", sagte die Politikerin. Moskau weist solche Vorwürfe zurück und beklagt gezieltes Schüren von Hass gegen Russen.

Quelle: ntv.de, ghö/dpa/AFP

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