NRW-CDU bestimmt Spitzenkandidat Laschet: "Will der nächste Kanzler werden"
05.06.2021, 13:23 Uhr
Wenn er Kanzler werde, dann stelle NRW erstmals seit Konrad Adenauer wieder den Bundeskanzler, sagte Laschet.
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Bei einer CDU-Versammlung schickt Armin Laschet eine kämpferische Ansage an seine Wettbewerber und bekräftigt sein Vorhaben, Kanzler zu werden. Die NRW-CDU kürt den Ministerpräsidenten zu ihrem Spitzenkandidaten. Laschet nutzt die Gelgenheut zudem, um gegen die Grünen auszuteilen.
Die nordrhein-westfälische CDU hat Ministerpräsident und Kanzlerkandidat Armin Laschet zu ihrem Spitzenkandidaten für die Bundestagswahl gekürt. Der CDU-Bundesvorsitzende wurde mit 232 Ja-Stimmen auf Platz eins der Landesliste gewählt. Zwei Delegierte stimmten mit Nein. Das teilte Generalsekretär Josef Hovenjürgen mit. Laschet kam demnach auf 97,5 Prozent. Da die CDU nur Ja- und Nein-Stimmen als gültig zählt, errechnete die Partei 99,1 Prozent für Laschet.
Zuvor hatte Laschet seinen Anspruch auf das Kanzleramt betont. "Ich will der nächste Bundeskanzler der Bundesrepublik Deutschland werden", rief Laschet den Delegierten zu. "Ich werde das nur schaffen, wenn wir Geschlossenheit aufbringen." Der größte CDU-Landesverband kam erstmals seit Beginn der Corona-Pandemie wieder zu einer Präsenzversammlung in einem Hotel in Düsseldorf zusammen. Die Delegierten wollten über die gesamte Landesliste mit 75 Kandidatinnen und Kandidaten final abstimmen.
Laschet sagte, der politische Wettbewerber müsse wissen, mit wem er es zu tun habe. Er werde mit aller Kraft dafür kämpfen, dass Deutschland auch nach Kanzlerin Angela Merkel gut geführt werde. Wenn er Kanzler werde, dann stelle NRW erstmals seit Konrad Adenauer wieder den Bundeskanzler, sagte Laschet. Er stehe "mit großem Respekt vor dieser Kandidatur". "Der nächste Bundeskanzler muss ein Kanzler sein, der für Ost und West und Nord und Süd Kanzler ist." Aber er müsse auch wissen, wo er herkomme, was ihn geprägt habe und welche Menschen ihn auf seinem Weg begleitet hätten.
Laschet greift Grüne an: "Kleinkarierte Verbote"
Bei der Versammlung nahm Laschet auch zum Thema Klimaschutz Stellung. Unter anderen warf er den Grünen im Kampf um den Klimaschutz ein "kleinkariertes Gucken auf Verbote" vor. Die CDU kämpfe für das "große Projekt des klimaneutralen Deutschlands", sagte der CDU-Bundesvorsitzende. Die Diskussion, ob "Spritpreise so oder so" sein müssten oder innerdeutscher Flugverkehr eingeschränkt werden müsse, sei kleinteilig.
Es müssten Anreize für Investitionen in klimaneutrale Produktion gesetzt werden. Die CDU wolle nicht mit "Verboten, Verzicht und Verlust" Politik machen, sondern mit "Innovation, Impulsen und Ideen". Dazu gehöre etwa auch eine wettbewerbsfähige Unternehmensbesteuerung. Man dürfe auch nicht glauben, dass Politik mit Verordnungen jedes Detail der Wirtschaft steuern könne, sagte Laschet.
Dennoch zeigte sich Laschet beim Verzicht auf innerdeutsche Flüge unter gewissen Bedingungen offen für die Idee. "Ok, bin ich dabei, wenn wir uns anders schnell bewegen können", sagte Laschet. Dazu müssten aber zwingend Alternativen geschaffen werden.
Quelle: ntv.de, hek/dpa/rts