Politik

Debatte im Bundesvorstand Laschet lässt parteiinterne Kritiker anhören

Armin Laschet spürt nach eigenen Aussagen die Unterstützung seiner Partei.

Armin Laschet spürt nach eigenen Aussagen die Unterstützung seiner Partei.

(Foto: dpa)

Die Frage nach dem Kanzlerkandidaten der Union entscheidet sich womöglich bei der Sitzung des Bundesvorstandes. Partei-Chef Laschet untermauert erneut seine Bereitschaft und will in der Debatte auch seinen Kritiker zu Wort kommen lassen.

Der CDU-Vorsitzende Armin Laschet hat im Bundesvorstand der Partei seinen Anspruch auf die Kanzlerkandidatur bekräftigt und seine Kritiker aufgefordert, aus der Deckung zu kommen. "Ich ermutige Euch zu einer offenen Debatte", sagte Laschet laut Teilnehmern vor dem CDU-Spitzengremium. In dieser Debatte müsse es um die Frage gehen, wer der bessere Kanzlerkandidat für die Union sei. Der Parteivorsitzende regte an, dass nicht nur die gewählten Vorstandsmitglieder, sondern auch die beratenden Mitglieder sich zu Wort melden sollten. Im Vorstand habe es laut Teilnehmerkreisen rund 40 Anträge auf Wortmeldungen gegeben.

Laschet bezeichnete es als "sehr wichtiges Signal", dass sein CSU-Rivale Markus Söder klargemacht habe, dass er ein eindeutiges Votum des CDU-Bundesvorstands akzeptieren werde. Viele Mitglieder hätten ihm in den vergangenen Tagen gesagt: "Du musst stehen", und sie hätten ihn ausdrücklich unterstützt, sagte Laschet demnach. Der CDU-Chef habe in der digitalen Schalte noch einmal betont, dass er für die Kanzlerkandidatur der Union zur Verfügung stehe - jetzt müssten die anderen Teilnehmerinnen und Teilnehmer ihre Meinung sagen. Er regte demnach an, dass nicht nur die gewählten Vorstandsmitglieder, sondern auch die beratenden Mitglieder sich zu Wort melden sollten.

Vor einer Woche hatte Laschet die Rückendeckung der CDU-Parteigremien für seine Kanzlerkandidatur bekommen. Söder, der in der Bevölkerung höhere Zustimmungswerte genießt, fordert hingegen eine breite Zustimmung zum Kanzlerkandidaten, bei der auch die Stimmung in der Bundestagsfraktion und den Parteiverbänden einbezogen werde. Söder hatte die CDU am Montag zu einer Entscheidung aufgefordert. Er werde eine "klare Entscheidung" des CDU-Bundesvorstands akzeptieren, so Söder.

"Können keine Entscheidung durchknallen"

Gegenwind für Laschet kam unter anderem von Julia Klöckner. Die Landwirtschaftsministerin soll ebenso wie Norbert Röttgen, der im Rennen um den Parteivorsitz Laschet unterlegen war, gefordert haben, im Bundesvorstand kein Votum gegen die Basis zu fällen, berichtete der "Bild"-Journalist Paul Ronzheimer auf Twitter. Auch Sachsen-Anhalts Ministerpräsident Reiner Haseloff habe sich gegen den NRW-Landeschef als Kanzlerkandidaten ausgesprochen."Wir haben uns im Osten abgestimmt. Das klare Präferenz für Markus Söder. Heute Abend kann man keine Entscheidung durchknallen gegen die gesamte deutsche CDU/CSU Basis."

Schleswig-Holsteins Ministerpräsident Daniel Günther wiederum betonte, seine Landtagsfraktion habe am Montag klar hinter Laschet gestanden, so die Teilnehmer. Es brauche nun eine Entscheidung. "Der Parteivorsitzende ist ein hervorragender Kanzlerkandidat für uns", wird Günther von Teilnehmern zitiert. "Armin Laschet strahlt das aus, was wir in diesen Zeiten brauchen." Auch der Bremer CDU-Vorsitzende Carsten Meyer-Heder gab Laschet Rückendeckung. Laschets Vorgängerin an der CDU-Spitze, Annegret Kramp-Karrenbauer, sprach sich klar für Laschet als Kanzlerkandidaten aus. Er sei als Parteivorsitzender der richtige Kanzlerkandidat, hieß es nach Angaben von Teilnehmern.

Quelle: ntv.de, mba/AFP

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