Politik

"Mit Blei zum Schweigen bringen" Lauterbach von 63-jährigem Bremer bedroht

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Gesundheitsminister Lauterbach ist für "Querdenker" eine Hassfigur.

(Foto: REUTERS)

Ermittler beschlagnahmen Datenträger sowie eine illegale Sendeanlage eines Bremer "Querdenkers", der in sozialen Medien und über einen lokalen Piratensender gegen Gesundheitsminister Lauterbach gehetzt haben soll. In einem Beitrag trachtete er sehr konkret nach dem Leben des SPD-Politikers.

Wegen einer Todesdrohung gegen Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach und des Betriebs eines illegalen Radiosenders hat die Polizei in Bremen die Wohnung eines 63-Jährigen durchsucht. Wie die Beamten in der Hansestadt mitteilten, soll der mutmaßliche Anhänger der sogenannten Querdenkerszene Lauterbach in einem sozialen Netzwerk gedroht haben, ihn "mit Blei zum Schweigen" zu bringen. Außerdem soll der Mann noch illegal mit Tabakwaren gehandelt haben.

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Bei der Aktion vom Mittwoch beschlagnahmten die Einsatzkräfte unter anderem Beweismittel wie Datenträger sowie die illegale Sendeanlage des Manns, über die dieser demnach "ideologische Inhalte der Querdenkerszene" im örtlichen Umfeld verbreitete. Wegen des Piratensenders nahmen auch Spezialisten der Bundesnetzagentur an der Durchsuchung im Stadtteil Vahr teil. Ein Zeuge hatte den Text mit der Todesdrohung im Internet entdeckt und gemeldet. Auch Tabakwaren wurden beschlagnahmt. Gegen den Mann wird wegen Bedrohung sowie Verstößen gegen das Telekommunikations- und Tabaksteuergesetz ermittelt.

Lauterbach gerät wegen seiner Rolle in der Corona-Pandemie immer wieder ins Visier von "Querdenkern" und gewaltbereiten Extremisten. Im April 2022 sollen "Reichsbürger" und Gegner der Corona-Politik geplant haben, den Minister zu entführen. Vier Männer wurden damals festgenommen. Lauterbach hatte zuletzt in der "Rheinischen Post" gesagt, die Bedrohung etwa durch sogenannte Reichsbürger "beeinflusst mein Leben, und ich bin besorgt um meine Kinder". Zunächst habe er gedacht, Reichsbürger seien "ein paar harmlose Verrückte". Inzwischen wisse er, "dass diese Leute gefährliche Terroristen sind, viele bewaffnet". Er selbst sei aber "sehr gut geschützt", sagte Lauterbach.

Quelle: ntv.de, jog/AFP

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