May wird wohl Premierministerin Leadsom zieht ihre Kandidatur zurück
11.07.2016, 13:14 Uhr
Andrea Leadsom hat ihre Kandidatur als Premierministerin aufgegeben.
(Foto: dpa)
Im Rennen um die Cameron-Nachfolge in Großbritannien gibt es eine überraschende Wende: Staatssekretärin Andrea Leadsom gibt ihre Kandidatur auf. Theresa May wird damit voraussichtlich neue Regierungschefin.
Die britische Energie-Staatssekretärin Andrea Leadsom hat ihre Kandidatur für den Parteivorsitz der Tories und damit auch für das Amt als Premierministerin Großbritanniens zurückgezogen. Das kündigte die konservative Politikerin in London an.
Damit verbleibt Innenministerin Theresa May als einzige Kandidatin der Konservativen. Sie wird aller Voraussicht nach neue Parteivorsitzende der Konservativen und nach Margaret Thatcher (1979-1990) die zweite britische Premierministerin.
Aus der Konservativen Partei hieß es, man wolle nun schneller als geplant über den Parteivorsitz entscheiden. Ursprünglich sollte dies bis in den September dauern.
Leadsom erklärte ihre Unterstützung für May. Diese sei in der besten Position, "um den Brexit unter den bestmöglichen Bedingungen für das britische Volk umzusetzen", so Leadsom. Nach dem Brexit-Votum brauche das Land rasch eine neue, starke Führung, sagte sie weiter. "Wir brauchen so schnell wie möglich einen neuen Premierminister." Die Wirtschaft sowie die in Großbritannien lebenden EU-Migranten brauchten Klarheit, wie es weitergehe.
Kritik nach Interview
Ursprünglich hatten sich fünf Politiker um den Posten beworben. Nach mehreren Abstimmungen der konservativen Fraktion im britischen Unterhaus blieben May und Leadsom als Kandidatinnen für die Parteiwahl übrig.
May galt bereits im Vorfeld laut Umfragen als Favoritin für die Wahl. Leadsom zog am Wochenende viel Kritik auf sich. Ihr war vorgeworfen worden, in einem Interview suggeriert zu haben, sie sei als Mutter besser geeignet für den Posten der Premierministerin als die kinderlose May. Leadsom wies dies zurück und warf der "New York Times" eine falsche Darstellung vor.
Cameron hatte nach seiner Niederlage beim Brexit-Referendum seinen Rücktritt für September in Aussicht gestellt. Sein Nachfolger oder Nachfolgerin sollte dann den Antrag auf Austritt aus der EU stellen.
Quelle: ntv.de, mli