Patria 6x6 auch für Bundeswehr? Lettland ordert Transportpanzer für die Ukraine
10.02.2025, 17:19 Uhr Artikel anhören
Der Patria 6x6 kann mit zusätzlichen Modulen umgerüstet werden.
(Foto: Patria Group)
Lettland gehört zu den entschlossensten Unterstützern Kiews. Nun bestellt das Land moderne Transport-Radpanzer der finnischen Rüstungsschmiede Patria für die ukrainischen Streitkräfte. Das geländegängige Fahrzeug könnte in Zukunft auch bei der Bundeswehr zum Einsatz kommen.
Lettland wird der Ukraine weitere Militärhilfe für den Abwehrkampf gegen Russlands Angriffskrieg leisten. Das baltische EU- und NATO-Land hat nach Angaben des Verteidigungsministeriums in Riga Transport-Radpanzer bestellt, die in diesem Jahr an die ukrainischen Streitkräfte geliefert werden sollen. Zur Anzahl an Fahrzeugen vom Typ Patria 6x6 wurden keine Einzelheiten genannt. Die Lieferung an die Ukraine habe aber keinen Einfluss auf den Umfang und die Bedingungen von Lettlands eigener Bestellung, hieß es in der Mitteilung weiter.
Lettland hatte im August 2021 mehr als 200 Exemplare des 6x6 beim finnischen Hersteller Patria bestellt und im November 2024 den Auftrag um 56 weitere Exemplare erweitert. Die Fahrzeuge sollen vor allem in einer im Mai 2024 in dem Baltenstaat eröffneten Produktionsstätte des Rüstungskonzerns produziert werden. Das Werk ist auf die Herstellung von bis zu 30 Transport-Radpanzern pro Jahr ausgelegt.
Der 6x6 ist in erster Linie als Truppentransporter konzipiert. Das dreiachsige Fahrzeug mit Einzelradaufhängung kann aber durch zusätzlich angebrachte Module auch für andere Aufgaben konfiguriert werden, etwa als medizinisches Evakuierungsfahrzeug oder als Basis für ein 120-Millimeter-Mörsersystem. Die erwartete Lebensdauer wird mit mehr als 30 Jahren angegeben.
Auch bei den deutschen Streitkräften könnte der 6x6 in Zukunft eine Rolle spielen. Laut dem Fachportal Hartpunkt hat die Bundeswehr Patria bereits zur Abgabe eines Angebots für die Beschaffung neuer Transportpanzer aufgefordert. Es soll eine Stückzahl von 300 Exemplaren angefragt worden sein.
Die Ukraine verteidigt sich seit knapp drei Jahren mit westlicher Hilfe gegen die russische Invasion. Das an Russland und dessen engen Verbündeten Belarus grenzende Lettland gehört zu den entschlossensten Unterstützern Kiews.
Quelle: ntv.de, jpe/dpa