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Laufen statt Kleben Letzte Generation ändert Protest-Taktik

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So sieht eine "Laufblockade" aus: Mitglieder der Letzten Generation in Aktion.

So sieht eine "Laufblockade" aus: Mitglieder der Letzten Generation in Aktion.

(Foto: picture alliance/dpa)

Mit festgeklebten Händen auf der Straße sitzend, polarisieren Klimaaktivisten der Letzten Generation regelmäßig. Nun scheinen sie ihre Form des Protests ein wenig abgeändert zu haben. In Berlin setzten sie nach eigenen Angaben zuletzt auf sogenannte "Laufblockaden".

Klimaaktivisten der Letzten Generation haben nach eigenen Angaben an 19 Verkehrspunkten in Berlin sogenannte "Laufblockaden" abgehalten. Dabei klebten sich die Aktivisten nicht auf die Straße, sondern gingen mit Bannern vor dem Verkehr her, wie die Gruppe mitteilte. Die Autofahrer wurden dazu gebracht, in Schrittgeschwindigkeit hinterherzufahren.

Betroffene Orte lagen nach Angaben der Polizei unter anderem in Wedding, Friedrichshain, Pankow-Süd und auf dem Tempelhofer Damm. Die Beamten hätten die Proteste an zwei Orten verhindert. Am Tempelhofer Damm hätten Autofahrer die Aktivisten attackiert, teilte die Polizei über die Social-Media-Plattform X (ehemals Twitter) mit.

Ein Sprecher der Polizeigewerkschaft mahnte Betroffene, keine Selbstjustiz auszuüben. "Unsere Kolleginnen und Kollegen werden bestmöglich versuchen, die rechtswidrigen Aktionen mit rechtsstaatlichen Mitteln vorher zu unterbinden beziehungsweise schnellstmöglich zu beenden."

Nach Angaben der Aktivisten ist die Absicht der Aktion, an vielen Stellen der Stadt sichtbar zu sein. Pro Blockadegruppe seien fünf bis acht Demonstranten unterwegs gewesen. Die Aktivisten fordern ein Ende der Nutzung von fossilen Energieträgern.

Razzia bei Klimaaktivist in Berlin

Zuletzt hatte die Polizei bei der Durchsuchung der Wohnung eines Mitglieds der Letzten Generation in Berlin nach eigenen Angaben "mehrere hundert" Tuben Sekundenkleber beschlagnahmt. Wie die Beamten in der Hauptstadt mitteilten, fand die Razzia an der Wohnanschrift des 25-Jährigen im Stadtteil Reinickendorf statt.

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Laut Polizei wurde die Durchsuchung durch Erkenntnisse ausgelöst, dass der Mann eine Charge mit Aushärtungsbeschleuniger für Sekundenkleber lagern und diese anderen Mitgliedern der Gruppe zur Verfügung stellen sollte. Mindestens ein Aktivist klebte sich demnach während einer Blockadeaktion mit dem Material auf einer Straße fest. Dem Verdächtigen wird daher Beihilfe zum Widerstand gegen Vollstreckungsbeamte und Nötigung vorgeworfen.

Den Angaben der Ermittler zufolge beantragte die Berliner Staatsanwaltschaft den Durchsuchungsbeschluss "aufgrund der Eilbedürftigkeit" mündlich beim zuständigen Amtsgericht Tiergarten. Nach der Genehmigung durch das Gericht rückten Beamte des Landeskriminalamts an der fraglichen Adresse an.

Quelle: ntv.de, msc/dpa/AFP

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