Panorama

Nach 20 Blockaden in Berlin Polizei stellt 158 Strafanzeigen gegen Letzte Generation

00:00
Diese Audioversion wurde künstlich generiert. Mehr Infos
Am Montag blockierten Mitglieder der Letzten Generation eine Kreuzung am Mehringdamm in Berlin.

Am Montag blockierten Mitglieder der Letzten Generation eine Kreuzung am Mehringdamm in Berlin.

(Foto: picture alliance/dpa)

Die Letzte Generation blockiert am Montag wieder zahlreiche Kreuzungen im Berliner Berufsverkehr, indem sich Demonstranten an den Straßen festklebten. Zum Teil können sie erst nach Stunden abgelöst und weggetragen werden. Die Polizei stellt über hundert Strafanzeigen.

Wegen der Straßenblockaden der Klimaschutzgruppe Letzte Generation am Montag in Berlin hat die Polizei 274 mutmaßliche Blockierer oder andere Beteiligte identifiziert und 158 Strafanzeigen gestellt. Von den vorläufig festgenommenen Menschen sei aber keiner bis Dienstag im sogenannten Gewahrsam der Polizei geblieben, sondern alle seien noch am Montag entlassen worden, sagte eine Polizeisprecherin. Zwar habe man in 46 Fällen geprüft, ob man Beschuldigte weiter festhalten könne, das aber verworfen, weil die rechtlichen Voraussetzungen nicht gegeben seien. Das könne sich aber im Laufe der Woche ändern, wenn Wiederholungstäter mehrfach auffallen sollten.

Die Polizei sprach von 20 Straßen- und Kreuzungsblockaden und sieben versuchten Blockaden, die von Polizisten verhindert worden seien. Es kam auf vielen Durchgangsstraßen im Berufsverkehr zu Behinderungen und Staus. Betroffen waren mehrere Autobahnausfahrten, verschiedene Bundesstraßen und auch der Busverkehr.

Nach Angaben der Berliner Polizei wurde zudem am Montag die Wohnung eines 25-jährigen Aktivisten in Reinickendorf durchsucht. Laut Polizei wurde die Durchsuchung durch Erkenntnisse ausgelöst, dass der 25-Jährige eine Charge mit Aushärtungsbeschleuniger für Sekundenkleber lagern und diese anderen Mitglieder der Gruppe zur Verfügung stellen sollte. Mindestens ein Aktivist klebte sich demnach während einer Blockadeaktion am Montag mit dem Material auf einer Straße fest. Dem 25-Jährigen wird daher Beihilfe zum Widerstand gegen Vollstreckungsbeamte und Nötigung vorgeworfen.

Den Angaben der Ermittler zufolge beantragte die Berliner Staatsanwaltschaft den Durchsuchungsbeschluss "aufgrund der Eilbedürftigkeit" am Montag mündlich beim zuständigen Amtsgericht Tiergarten. Nach der Genehmigung durch das Gericht rückten Beamte des Landeskriminalamts an der fraglichen Adresse an

Die Letzte Generation hatte im Internet kritisiert, die Polizei habe die Wohnung in Abwesenheit des jungen Mannes durchsucht und sich geweigert, einen Durchsuchungsbeschluss "herauszugeben". Weiter hieß es in dem Post auf X (ehemals Twitter) am Montag: "Hauptsächlich Kleber wurde beschlagnahmt. Den werden wir nachkaufen und morgen gehts weiter."

Quelle: ntv.de, rwe/dpa

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen