Vorräte für Monate Libanons Kliniken rüsten sich für den Kriegsfall
12.08.2024, 21:36 Uhr Artikel anhören
Auch das Rafik-Hariri-Krankenhaus in der Hauptstadt Beirut ist auf alles vorbereitet.
(Foto: picture alliance/dpa)
Lange Zeit muss das libanesische Gesundheitssystem Kosten sparen. Doch in den vergangenen Monaten nehmen die Spannungen zwischen Israel und dem Iran wieder zu. Für den Libanon bedeutet das: Vorräte für den Kriegsfall anlegen.
Das angeschlagene Gesundheitssystem im Libanon rüstet sich nach den Worten des zuständigen Regierungsmitglieds für eine mögliche Ausweitung des Konflikts zwischen der Hisbollah und Israel. Bisher hätten medizinische Einrichtungen die Kosten gesenkt, indem sie ihr Inventar auf ein Minimum begrenzt hätten, sagte Firas Abiad, der geschäftsführende Gesundheitsminister, der Nachrichtenagentur AP. Dadurch habe es kaum Rücklagen für Notfälle gegeben.
Inzwischen sei das Inventar angesichts eines potenziellen offenen Krieges aber so massiv aufgestockt worden, dass der Vorrat an grundlegenden Versorgungsgütern nun für bis zu vier Monate reichen sollten, erklärte Abiad. Gleichwohl hoffe die Regierung, dass all die Anstrengungen, die für die Vorbereitung auf den Ernstfall unternommen würden, sich letztlich als hinfällig erweisen würden und ein Krieg abgewendet werden könne.
Die vom Iran unterstützte Hisbollah begann kurz nach Beginn des Gazakrieges damit, Israel zu beschießen, das mit Gegenangriffen reagierte. Durch die Gefechte sind weite Teile von Landflächen auf der jeweils anderen Seite der Grenze verwüstet worden.
Die Spannungen an der israelisch-libanesischen Grenze haben zugenommen, seit ein Angriff aus dem Libanon Ende Juli zwölf Minderjährige auf den von Israel annektierten Golanhöhen das Leben kostete. Israel machte die libanesische Hisbollah-Miliz dafür verantwortlich und tötete kürzlich deren Spitzenkommandeur Fuad Schukur. Hinzu kam ein tödlicher Anschlag auf Hamas-Spitzenfunktionär Ismail Hanija. Der Iran, die Hisbollah und die Hamas haben harte Vergeltungsaktionen gegen Israel angekündigt, das bislang nur die Attacke auf Schukur eingeräumt hat.
Quelle: ntv.de, ses/AP