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Empfehlungen von Expertenteam Lindner plant Reform der privaten Altersvorsorge

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Vor einer Reform der privaten Altersvorsorge plant Finanzminister Lindner noch dieses Jahr ein sogenanntes "Generationenkapital".

Vor einer Reform der privaten Altersvorsorge plant Finanzminister Lindner noch dieses Jahr ein sogenanntes "Generationenkapital".

(Foto: picture alliance/dpa)

Immer mehr Rentner, immer weniger Beitragszahler: Das deutsche Rentensystem gerät zunehmend in Not. Im kommenden Jahr will das Finanzministerium die private Altersvorsorge daher grundlegend reformieren. Für Bestandskunden von Riester-Verträgen dürfte sich zunächst nichts ändern.

Das FDP-geführte Bundesfinanzministerium will die private Altersvorsorge 2024 reformieren. Grundlegende Änderungen würden dabei angestrebt, teilte das Ministerium mit. Eine Expertengruppe hatte seit Jahresbeginn die gegenwärtige Situation analysiert und nun Empfehlungen ausgesprochen. "Ich wünsche mir, dass wir jetzt nächstes Jahr ein Gesetzgebungsverfahren durchführen und abschließen", sagte Finanz-Staatssekretär Florian Toncar, der den Vorsitz der Expertengruppe innehatte, in Berlin.

Um junge Menschen und ärmere Bevölkerungsschichten zu erreichen, sollten ergänzende Zulagen genutzt werden, heißt es in dem Abschlussbericht der Expertengruppe. Die Produkt- und Bürokratieanforderungen müssten vereinfacht werden, um die Kosten zu reduzieren. Der Wettbewerb zwischen den Anbietern sollte gestärkt werden, indem Wechsel leichter werden. Außerdem sollten die Kosten transparenter und unterschiedliche Angebote vergleichbarer werden.

Der Expertengruppe gehörten unter anderem mehrere Ministerien, Verbraucherschützer sowie Wirtschaftsverbände und der Deutsche Gewerkschaftsbund an. Für Bestandskunden von Riester-Verträgen dürfte sich nichts ändern. Wie viel mögliche Änderungen kosten werden, ist noch unklar.

"Generationenkapital" in Planung

Vor einer Reform der privaten Altersvorsorge plant Finanzminister und FDP-Chef Christian Lindner noch dieses Jahr ein sogenanntes Generationenkapital. Milliardenbeträge sollen dabei am Kapitalmarkt angelegt werden, um mit den Renditen das staatliche Rentensystem zu stabilisieren. Lindner hätte am liebsten zehn Milliarden Euro pro Jahr über einen Zeitraum von 15 Jahren. Im Ampel-Koalitionsvertrag von SPD, Grünen und FDP ist vereinbart, auf Rentenkürzungen und eine Anhebung des gesetzlichen Renteneintrittsalters zu verzichten.

"Um diese Zusage generationengerecht abzusichern, werden wir zur langfristigen Stabilisierung von Rentenniveau und Rentenbeitragssatz in eine teilweise Kapitaldeckung der gesetzlichen Rentenversicherung einsteigen." Im Bundeshaushalt 2023 sind dafür Kredite in Höhe von zehn Milliarden Euro vorgesehen. Um weitere Mittel wird noch gerungen.

Das gesetzliche Rentensystem funktioniert aufgrund von demografischen Gründen immer weniger. Immer mehr Rentner entfallen auf immer weniger Beitragszahler. Deswegen muss der Bund hohe Zuschüsse aus Steuermitteln bereitstellen.

Quelle: ntv.de, lno/rts

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