Messehallen in Hamburg Linke Gruppe verübt Brandanschlag
27.11.2016, 17:05 Uhr
Arbeiter schrauben Gipsplatten vor die beschädigte Fensterfront.
(Foto: dpa)
Brennende Müllcontainer und Reifen sowie Steinwürfe auf die Fensterfront: In der Nacht greifen Unbekannte die Hamburger Messehallen an, wo sich in Kürze die OSZE-Außenminister treffen. Eine linke Gruppe bekennt sich dazu.
Knapp zwei Wochen vor einem Außenminister-Treffen der Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE) in Hamburg ist ein Anschlag auf die Messehallen in der Hansestadt verübt worden. In der Nacht brannten unter anderem mehrere Müllcontainer, Reifen und ein Motorrad vor dem Eingang, wie die Polizei mitteilte. Auf die Fensterfront wurden demnach Steine geworfen. Eine offenbar links gerichtete Gruppe bekannte sich dazu.
Die Polizei stufte das im Internet aufgetauchte Bekennerschreiben nach Angaben einer Sprecherin als glaubwürdig ein. Sie hätten "an dem Austragungsort der OSZE- und G20- Gipfel" mit Reifen und Benzin Feuer gelegt, heißt es in dem Schreiben. Die Glasfront sei einer "intensiven Bearbeitung mit Hämmern, Farbe und Steinen unterzogen worden". Die Gruppe lehnte die Messe demnach ebenso grundsätzlich ab wie die dort geplanten "Herrschaftstreffen".
Am 8. und 9. Dezember ist in Hamburg ein OSZE-Treffen der Außenminister geplant. Im Sommer 2017 soll in der Hansestadt zudem ein G20-Gipfel stattfinden.
An dem Anschlag auf die Messehallen in der Nacht zum Sonntag seien etwa 30 bis 50, überwiegend vermummte Täter beteiligt gewesen, berichtete die Polizei unter Berufung auf Zeugenaussagen. In die Ermittlungen ist demnach auch der Staatsschutz eingebunden. Zur Höhe des Schadens konnte eine Polizeisprecherin keine Angaben machen.
Quelle: ntv.de, mli/AFP