Politik

Belarus muss aushelfen London: Russland fehlt es an militärischen Ausbildern

397522123.jpg

Russland rekrutiert immer wieder Tausende Kämpfer ohne militärische Ausbildung.

(Foto: picture alliance/dpa/TASS)

Belarus unterstützt nicht nur Russland im Krieg gegen die Ukraine, das Land hilft auch bei der Ausbildung russischer Streitkräfte. Für den britischen Geheimdienst ist das ein Hinweis darauf, dass das russische Ausbildungsprogramm aus dem Gleichgewicht geraten ist.

Die russische Armee hat nach Einschätzung britischer Geheimdienstexperten zunehmend Schwierigkeiten, ihre Rekruten auszubilden. Das geht aus dem täglichen Update des Londoner Verteidigungsministeriums hervor. Demnach wurden kürzlich 1000 Soldaten nach Übungen in einem Lager in Belarus wieder in die Ukraine verlegt. "Obwohl keine neue Truppenverlegung dorthin festgestellt wurde, hat Russland das Zeltlager höchstwahrscheinlich an Ort und Stelle belassen, was darauf hindeutet, dass sie das Übungsprogramm fortsetzen", so die britischen Experten.

Die Tatsache, dass Russland sich bei der Ausbildung seines Personals auf die weit weniger erfahrene belarussische Armee verlasse, sei ein Anzeichen dafür, dass der Krieg in der Ukraine das russische Ausbildungsprogramm aus dem Gleichgewicht gebracht habe. Russische Ausbilder seien weitgehend in der Ukraine im Kampfeinsatz. Die indirekte Unterstützung durch Belarus werde aber wohl auch als wichtiges politisches Signal in Moskau gewertet.

Mehr zum Thema

Belarus hat bei den Vereinten Nationen zuletzt als eines von nur sieben Ländern gegen die Verurteilung des russischen Angriffskriegs gestimmt. Diktator Lukaschenko steht eng an Putins Seite, hilft den Russen logistisch im Ukraine-Krieg. Eigene Soldaten schickt Lukaschenko bisher aber nicht an die Front, mutmaßlich, weil er Angst vor neuen Massenprotesten der eigenen Bevölkerung hat. Die hätten das Regime 2020 fast gestürzt, als Lukaschenko damals nur dank massivem Wahlbetrug und russischer Hilfe im Amt blieb.

Das Verteidigungsministerium in London veröffentlicht seit Beginn des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine unter Berufung auf Geheimdienstinformationen täglich Informationen zum Kriegsverlauf. Moskau wirft London eine Desinformationskampagne vor.

Quelle: ntv.de, vmi/dpa

ntv.de Dienste
Software
Social Networks
Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen