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Kampf gegen Kiews Brückenköpfe Russland verlegt wohl weitere Luftlandedivision in die Ukraine

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Russische Luftlande-Soldaten bei einer Übung.

Russische Luftlande-Soldaten bei einer Übung.

(Foto: IMAGO/SNA)

Gegen die ukrainischen Brückenköpfe am Dnipro schickt Moskau nun offenbar eine frisch aufgestellte Luftlandedivision in den Kampf. Britische Geheimdienste schätzen das Ausbildungsniveau des Verbandes aber als gering ein. Im Kampfgebiet soll ein Regiment der Division bereits in Bedrängnis geraten sein.

Russland hat nach Angaben der britischen Geheimdienste mit der Verlegung einer neu gebildeten Division der Luftlandetruppen in den besetzten Teil der ukrainischen Region Cherson begonnen. Demnach handelt es sich bei dem Verband um die 104. Garde-Luftlandedivision.

Der russische Verteidigungsminister Sergei Schoigu habe im August seine Pläne zu einer Neuaufstellung der Einheit bekannt gegeben, die 1998 auf die Größe einer Brigade reduziert worden sei. "Zu den untergeordneten Einheiten gehören wahrscheinlich das 337. Regiment, ein zusätzliches Manöver-Regiment und die 52. Artilleriebrigade", heißt es im aktuellen Lagebericht des britischen Verteidigungsministeriums. Mit der 104. erhöhe sich die Anzahl der Luftlandedivisionen Russlands auf fünf.

Das Ausbildungsniveau der Division sei aber vermutlich unzureichend und liege unter den Standards der als "Elite" geltenden Luftlandetruppen, heißt es aus London weiter. Der Chef der Luftlandetruppen, Generaloberst Michail Teplinski, der seit Oktober die "Militärgruppe Dnipro" befehligt, werde die Division höchstwahrscheinlich genau unter die Lupe nehmen.

Bereits vor zwei Wochen erwähnte der prorussische Kriegsblog "Luftstreitkräfte für Wahrheit und Gerechtigkeit" eine Einheit der 104. Garde-Luftlandedivision in einem Lagebericht zu den Kämpfen am Fluss Dnipro in der Region Cherson. Demnach habe das 328. Luftlanderegiment seine Stellung nahe des Dorfes Krynky kampflos verlassen, nachdem die Einheit durch ukrainische Artillerie und versehentlichen Eigenbeschuss unter Druck geraten sei.

Die "Feuerprobe sei missglückt", teilte der Telegram-Kanal am 19. November mit. Zuvor hatte der russische Kriegspropagandist Wladimir Romanow von einer "Umgruppierung" des Regiments berichtet. Die Angaben lassen sich nicht unabhängig überprüfen.

Die Region Cherson war kurz nach der russischen Invasion am 24. Februar 2022 größtenteils besetzt worden. Im November vergangenen Jahres befreite die ukrainischen Armee, die auf der rechten Seite des Dnipro gelegenen Teile des Gebiets - darunter auch die gleichnamige Gebietshauptstadt Cherson. In den vergangenen Wochen gelang es ukrainischen Truppen, mehrere Brückenköpfe am linken Flussufer zu errichten.

Quelle: ntv.de, jpe

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