Politik

Grenzstädte sagen Feiern ab London: "Tag des Sieges" stellt Kreml vor Probleme

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Putin stellt den Angriff auf die Ukraine oft in den Kontext der sowjetischen Erfahrungen im Zweiten Weltkrieg.

Putin stellt den Angriff auf die Ukraine oft in den Kontext der sowjetischen Erfahrungen im Zweiten Weltkrieg.

(Foto: picture alliance/dpa/AP)

Jedes Jahr am 9. Mai feiert Russland den Sieg der Sowjetunion über Hitler-Deutschland. Doch die hohen russischen Verluste in der Ukraine könnten nach Ansicht britischer Geheimdienste die Feierlichkeiten infrage stellen und die Kommunikationsstrategie des Kreml gefährden.

Laut britischen Geheimdiensten hat die russische Führung zunehmend Probleme, den Ukraine-Krieg der eigenen Bevölkerung zu vermitteln. Russlands Präsident Wladimir Putin stelle die "spezielle Militäroperation" in den Kontext der sowjetischen Erfahrungen im Zweiten Weltkrieg, hieß es im Kurzbericht des britischen Verteidigungsministeriums.

Russland begeht jedes Jahr am 9. Mai den "Tag des Sieges", an dem mit pompösen Militärparaden der Sieg der Sowjetunion über das nationalsozialistische Deutschland 1945 gefeiert wird, Gefallener gedacht und noch lebende Veteranen geehrt werden. Die Ehrung der Gefallenen früherer Generationen könnte laut London leicht dazu führen, dass das Ausmaß der jüngsten Verluste in der Ukraine, die der Kreml zu vertuschen versuche, offenkundig werde. Diese Botschaft könnte zudem bei den vielen Russen, die unmittelbare Einblicke in die scheiternde Operation in der Ukraine haben, zunehmend auf Unbehagen stoßen.

Als Zeichen für diese Entwicklung sehen die Briten auch die Absage mehrerer Militärparaden in russischen Grenzregionen nahe der Ukraine und auf der völkerrechtswidrig annektierten Halbinsel Krim am 9. Mai. Die Absagen hätten offiziellen Angaben zufolge auch mit Sicherheitsbedenken zu tun, hieß es aus London.

Das britische Verteidigungsministerium veröffentlicht seit dem Beginn des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine unter Berufung auf Geheimdienstinformationen täglich Informationen zum Kriegsverlauf. Damit will die britische Regierung sowohl der russischen Darstellung entgegentreten als auch Verbündete bei der Stange halten. Moskau wirft London eine Desinformationskampagne vor.

Quelle: ntv.de, jpe/dpa

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