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Kreml-Truppen wohl erfolgreich London sieht russisches Vorrücken in Bachmut

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Diese Aufnahme von Ende März zeigt die strategisch wichtige Stadt Bachmut in der Ostukraine.

Diese Aufnahme von Ende März zeigt die strategisch wichtige Stadt Bachmut in der Ostukraine.

(Foto: picture alliance/dpa/AP)

Seit Monaten wird um die Stadt Bachmut unerbittlich gekämpft. Den russischen Angreifern gelingt es laut dem britischen Geheimdienst wahrscheinlich, in das Stadtzentrum einzudringen und einen wichtigen Transportweg der Ukrainer zu gefährden. Kiew räumt Probleme ein.

Nach Einschätzung britischer Geheimdienste haben russische Truppen in der umkämpften ukrainischen Stadt Bachmut in den vergangenen Tagen Geländegewinne erzielt. Die Russen seien nun mit hoher Wahrscheinlichkeit ins Stadtzentrum der ostukrainischen Stadt vorgedrungen und hätten das Westufer des Flusses Bachmutka eingenommen, hieß es im Kurzbericht des britischen Verteidigungsministeriums. Für die Ukrainer sei damit wohl ein wichtiger Transportweg für die Versorgung erheblich gefährdet.

Nachdem die Russen seit Ende März kaum vorangekommen seien, habe Moskau seine Präsenz in dem betroffenen Gebiet deutlich verstärkt und setzte wieder mehr Artillerie ein, so die Briten. London hält es auch für möglich, dass sich Spannungen zwischen regulären russischen Streitkräften und den für Moskau kämpfenden Wagner-Söldnern gelegt haben und beide Seiten wieder erfolgreicher kooperieren.

Ukraine: Russen zahlen hohen Preis

Die Lage in Bachmut ist auch nach Angaben des ukrainischen Militärs schwierig. Die ukrainischen Truppen hielten aber trotz der zahlenmäßigen Überlegenheit der russischen Einheiten durch, sagte der Sprecher des ukrainischen Militärkommandos Ost, Serhij Tscherewatji. Die russischen Truppen konzentrierten alle Kräfte darauf, die Stadt einzunehmen. Die Ukraine kontrolliere die Lage. An einigen Stellen verzeichne Russland taktische Erfolge, aber es zahle einen hohen Preis dafür, sagt Tscherewatji.

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Um Bachmut spielt sich seit Monaten die längste und blutigste Schlacht des russischen Angriffskriegs ab. Angeführt werden die russischen Truppen dort von Söldnern der Wagner-Gruppe. Beide Seiten haben in den Kämpfen um die ostukrainische Stadt starke Verluste erlitten.

Für die Führung in Moskau ist die Einnahme der Stadt ein wichtiger Teil bei dem Versuch, die vollständige Kontrolle über den industriell geprägten Donbass im Osten der Ukraine zu gewinnen. Ihre Eroberung wäre der erste größere Erfolg der Invasionstruppen seit mehr als einem halben Jahr. Die Regierung in Kiew hat sich derweil zum Ziel gesetzt, trotz zahlreicher eigener getöteter Soldaten den russischen Streitkräften dort möglichst viele Verluste zu verpassen.

Quelle: ntv.de, mdi/rts/dpa

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