Politik

Angriff aus dem Norden? London zweifelt an erfolgreicher Offensive aus Belarus

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Belarussische Soldaten stehen in winterlicher Landschaft und prüfen ihre Kampfbereitschaft.

(Foto: via REUTERS)

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Wie groß ist die Gefahr, die von einem möglichen Angriff aus Belarus ausgeht? Britische Geheimdienste sehen die Lage offenbar entspannt. Die belarussischen und russischen Einheiten seien aktuell nicht fähig, erfolgreich aus dem Norden die Ukraine anzugreifen, heißt es.

Britische Geheimdienste halten eine erfolgreiche russische Offensive im Norden der Ukraine aus Richtung Belarus derzeit für unwahrscheinlich. Zwar habe Moskau in Belarus kürzlich weitere Reservisten stationiert und das Land selbst habe vor wenigen Tagen die Kampfbereitschaft seiner Streitkräfte inspiziert, hieß es in einem Bericht des britischen Verteidigungsministeriums.

Dennoch sei aktuell nicht anzunehmen, dass die belarussischen Truppen und russischen Einheiten eine Streitmacht bilden könnten, die in der Lage wäre, einen erfolgreichen Angriff auf den Norden der Ukraine durchzuführen. Belarus unterstützt Russlands Krieg gegen die Ukraine - etwa, indem es den Abschuss russischer Raketen von seinem Staatsgebiet aus zulässt.

Auch das ukrainische Militär rechnet offenbar nicht so schnell mit einem Angriff aus dem Norden. Neue russische Divisionen würden zwar auf dem Territorium von Belarus ausgebildet, sagte Brigadegeneral Olexij Gromow. Die Wahrscheinlichkeit, dass von Belarus aus ein Militäreinsatz gegen die Ukraine begonnen werde, bleibe aber gering.

Belarus prüft Kampfbereitschaft seiner Truppen

Erst vor wenigen Tagen hatte Belarus eine überraschende Truppeninspektion angesetzt. Auf Anordnung von Machthaber Alexander Lukaschenko sollte die "Kampfbereitschaft" der belarussischen Streitkräfte überprüft werden.

Die an der Inspektion beteiligten Truppen sollten sich laut dem Verteidigungsministerium so schnell wie möglich in "ausgewiesene Gebiete" begeben und ihre "Sicherheit und Verteidigung organisieren". Zudem sollten sie Behelfsbrücken über die Flüsse Memel und Bjaresina errichten.

Lukaschenko ist ein enger Verbündeter von Kreml-Chef Wladimir Putin. Vor Beginn des russischen Einmarschs am 24. Februar in die Ukraine hielt Moskau in Belarus Militärübungen ab, zu Beginn der Offensive drangen russische Soldaten auch von belarussischem Gebiet aus in das Nachbarland Ukraine ein. Kiew hat seitdem seine Verteidigung an seiner Nordgrenze zu Belarus und Russland verstärkt. Eine direkte Kriegsbeteiligung belarussischer Truppen gab es bislang allerdings nicht.

Quelle: ntv.de, ghö/dpa

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