Politik

Bundeswehr plant vier neue Flüge Lufthansa bringt Gerettete nach Frankfurt

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Die Luftbrücke nach Kabul scheint zu stehen: In der Nacht landet ein weiterer Bundeswehrflieger mit 139 Menschen an Bord in der usbekischen Hauptstadt Taschkent. Die Lufthansa übernimmt von dort den Transport nach Deutschland. Einen weiteren Flug sagt die Bundeswehr ab, weil die Feuerwehr fehlt.

Eine Lufthansa-Maschine mit Dutzenden Geretteten aus Afghanistan ist in der Nacht in Frankfurt gelandet. An Bord des Flugzeugs befanden sich 131 Menschen, wie ein Lufthansa-Sprecher mitteilte. Der Airbus A340 kam aus der usbekischen Hauptstadt Taschkent und landete um 03.43 Uhr am Flughafen Frankfurt am Main. Zuvor hatte die Bundeswehr die Menschen nach Taschkent ausgeflogen.

Die Bundesregierung hatte die Lufthansa-Maschine gechartert. Im regulären Linienverkehr fliegt die Airline Usbekistan derzeit nicht an. Sie will "im Rahmen der Luftbrücke und in Abstimmung mit der Bundesregierung" in den kommenden Tagen weitere Flüge aus Taschkent, aber auch aus der katarischen Hauptstadt Doha und anderen Anrainerstaaten anbieten.

Insgesamt hat die Bundeswehr nach eigenen Angaben bislang mehr als 260 Menschen aus Afghanistan ausgeflogen. Ein dritter Evakuierungsflug mit 139 Menschen an Bord war am Dienstagabend in Taschkent gelandet. Weitere Flüge waren den Angaben zufolge nicht möglich: "Grund hierfür ist die momentan fehlende Verfügbarkeit der Flughafenfeuerwehr in Kabul", teilte die Bundeswehr auf Twitter mit. Als Ausgleich sollen am heutigen Mittwoch insgesamt vier Maschinen die afghanische Hauptstadt ansteuern.

US-Militär fliegt 3200 Menschen aus

Erste evakuierte Mitarbeiter der Botschaft in Kabul waren bereits am Dienstag nach Deutschland zurückgekehrt. Sie landeten nicht bestätigten Informationen zufolge am Dienstagnachmittag mit einer Linienmaschine in Berlin. In der Nacht zu Montag waren sie unter den ersten 40 deutschen Staatsbürgern, die mit einem US-Flugzeug nach Doha im Golfemirat Katar ausgeflogen worden waren.

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Die Taliban waren am Sonntag nach einem rasanten Eroberungsfeldzug in Kabul einmarschiert und damit knapp 20 Jahre nach dem Einmarsch westlicher Truppen in Afghanistan an die Macht zurückgekehrt. Westliche Staaten wie die USA und Deutschland haben deshalb eine militärische Luftbrücke eingerichtet, um ihre Staatsbürger und Ortskräfte in Sicherheit zu bringen.

Das US-Militär hat bislang mehr als 3200 Menschen aus Afghanistan ausgeflogen. Allein am Dienstag seien mit 13 Flügen rund 1100 Menschen in Sicherheit gebracht worden, sagte ein Vertreter des Weißen Hauses, der anonym bleiben wollte.

Quelle: ntv.de, chr/AFP/dpa

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