Sicherheit habe Priorität Lufthansa streicht weitere Flüge in den Iran
12.04.2024, 20:41 Uhr Artikel anhören
Zuvor hatte die Fluggesellschaft bereits angekündigt, ihre Flüge in die iranische Hauptstadt bis Samstag auszusetzen.
(Foto: picture alliance/dpa)
Die Lufthansa betreibt eine Direktverbindung zwischen Frankfurt am Main und Teheran. Aufgrund der angespannten Lage in der Region streicht das Unternehmen nun alle Flüge zwischen Deutschland und der iranischen Hauptstadt. Auch der iranische Luftraum wird umflogen.
Angesichts der zunehmenden Spannungen im Nahen Osten streicht die Lufthansa weitere Flüge aus der und in die iranische Hauptstadt Teheran. "Aufgrund der aktuellen Situation setzt Lufthansa nach sorgfältiger Evaluation ihre Flüge von und nach Teheran bis einschließlich Donnerstag, 18. April, aus", erklärte ein Unternehmenssprecher. Auch nutze die Fluggesellschaft den iranischen Luftraum nicht weiter. Die Sicherheit von Fluggästen und Crews habe obersten Stellenwert.
Das Unternehmen verlasse sich "nicht allein auf staatliche Einschätzungen", sondern bewerte die aktuelle Sicherheitslage selbst, hieß es weiter. Zuvor hatte die Fluggesellschaft bereits angekündigt, ihre Flüge in die iranische Hauptstadt bis Samstag auszusetzen.
USA halten Bedrohung für "real und greifbar"
Die iranische Führung hatte in den vergangenen Tagen damit gedroht, Israel anzugreifen. Am 1. April hatte ein mutmaßlich israelischer Luftangriff ein iranisches Konsulargebäude in der syrischen Hauptstadt Damaskus zerstört. Bei dem Angriff waren 16 Menschen getötet worden, darunter zwei Generäle der iranischen Revolutionsgarde sowie fünf weitere Mitglieder der Elitetruppe.
Die US-Regierung betonte jüngst abermals die Gefahr eines iranischen Angriffs auf Israel. "Wir halten die potenzielle Bedrohung durch den Iran nach wie vor für real und greifbar", sagte der Sprecher des Nationalen Sicherheitsrats der USA, John Kirby. Berichte, denen zufolge US-Vertreter einen Angriff für "unmittelbar bevorstehend" hielten, wollte Kirby nicht bestätigen.
Angesichts der regionalen Spannungen rief Frankreich indes seine Staatsbürger zum Verzicht auf Reisen in mehrere Länder der Region auf. Außenminister Stéphane Séjourné empfehle "französischen Staatsbürgern, in den kommenden Tagen unbedingt von Reisen in den Iran, den Libanon, nach Israel und in die palästinensischen Gebiete abzusehen", verlautete es aus dem Außenministerium in Paris gegenüber der Nachrichtenagentur AFP.
Deutschland plant nach Angaben des Auswärtigen Amts bisher keine Verschärfung seiner bisherigen Reise- und Sicherheitshinweise zu den betroffenen Ländern. Derzeit gelten für Israel und die Palästinensergebiete, den Iran sowie den Libanon bereits Reisewarnungen. Deutschen in den Palästinensergebieten wird zudem die Ausreise "empfohlen", aus dem Iran und Libanon werden sie dazu sogar "aufgefordert".
Quelle: ntv.de, mpe/AFP