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In Haft verprügelt? Lukaschenko-Gegner Babariko muss ins Krankenhaus

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Babariko trat bei der Präsidentschaftswahl 2020 gegen Lukaschenko an, wurde aber kurz vor der Abstimmung festgenommen.

Babariko trat bei der Präsidentschaftswahl 2020 gegen Lukaschenko an, wurde aber kurz vor der Abstimmung festgenommen.

(Foto: picture alliance/dpa/TASS)

Viktor Babariko verbüßt wegen Korruptionsvorwürfen eine 14-jährige Haftstrafe. Nun wird der belarussische Oppositionelle in ein Krankenhaus verlegt und operiert. Er soll im Gefängnis verprügelt worden sein.

Der inhaftierte belarussische Oppositionelle Viktor Babariko ist von einer Strafkolonie ins Krankenhaus verlegt und operiert worden. Er sei in ärztlicher Behandlung im zentralen Krankenhaus in Nawapolazk, einer Stadt im Nordosten von Belarus, bestätigte das behandelnde Krankenhaus. Die im Exil lebende belarussische Oppositionsführerin Swetlana Tichanowskaja erklärte, Babariko sei in der Haft verprügelt worden.

"Viktor Babariko wurde ins Krankenhaus gebracht mit Anzeichen, dass er verprügelt wurde", schrieb Tichanowskaja bei Telegram. Sie habe in der Nacht entsprechende Informationen dazu erhalten. "Wir fordern, dass sein Zustand öffentlich gemacht wird und dass seine Anwälte und Angehörigen ihn treffen dürfen", erklärte sie weiter. Babarikos Pressestelle bestätigte seine Verlegung ins Krankenhaus, nannte zunächst aber keine weiteren Details.

Der 59-jährige ehemalige Banker hatte bei der Präsidentschaftswahl in Belarus 2020 kandidiert und galt als wichtiger Gegenkandidat von Amtsinhaber Alexander Lukaschenko. Zwei Monate vor der Abstimmung wurde Babariko festgenommen und im Juli 2021 wegen Korruptionsvorwürfen zu 14 Jahren Haft verurteilt.

Die von Betrugsvorwürfen überschattete Wahl gewann nach Angaben der Wahlkommission Lukaschenko. Es folgten Massenproteste, an denen sich zehntausende Menschen beteiligten. Lukaschenko ließ die Proteste gewaltsam niederschlagen. Tausende Menschen wurden festgenommen oder flohen ins Ausland. Nach Angaben der belarussischen Menschenrechtsorganisation Wjasna gibt es in Belarus derzeit 1400 politische Gefangene.

Quelle: ntv.de, lar/AFP

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