Politik

Meuthen relativiert Islam-Kritik Mazyek hofft auf Einsehen bei der AfD

Egal, was beim Gespräch herauskommt: Immerhin werde ein Dialog mit der AfD geführt, so ZMD-Chef Mazyek.

Egal, was beim Gespräch herauskommt: Immerhin werde ein Dialog mit der AfD geführt, so ZMD-Chef Mazyek.

(Foto: dpa)

Vor dem Treffen zwischen dem Zentralrat der Muslime und der AfD betonen die Beteiligten, wie wichtig es sei, dass man miteinander geredet haben wird. Die Positionen wirken dabei aber unbeweglich. Aus der AfD-Spitze klingen die Statements widersprüchlich.

Der Vorsitzende des Zentralrats der Muslime in Deutschland (ZMD), Aiman Mazyek, erwartet von dem Treffen mit der AfD-Spitze an diesem Montag in Berlin ein "offenes Gespräch". Es werde nun "immerhin ein Dialog" geführt, statt nur übereinander zu sprechen, sagte Mazyek im ZDF.

Er bekräftigte zugleich seine Forderung, dass die AfD ihre "pauschalen Diffamierungen" des Islam einstellen müsse und nannte das AfD-Parteiprogramm wegen seiner Aussagen zum Islam grundgesetzwidrig.

Mazyek sagte weiter, er werde in dem Gespräch, an dem auch die AfD-Vorsitzende Frauke Petry teilnimmt, klar machen, "dass unsere rote Linie das Grundgesetz ist". Sein Zentralrat werde zudem "nicht zulassen, dass ein Keil zwischen die Religionsgemeinschaften" in Deutschland getrieben werde.

Der Zentralrat setzt darauf, dass die AfD Teile ihres neuen Parteiprogramms wieder zurücknimmt. "Wir sollten die Hoffnung nicht aufgeben", sagte Mazyek über eine mögliche Annäherung beider Seiten.

Meuthen: Bin nicht gegen Moscheen

Die Spitze des ZMD und führende Politiker der AfD treffen sich am späten Vormittag in einem Berliner Hotel. Eingeladen hatte dazu Zentralrats-Chef Mazyek. Petry hatte am Wochenende ihre Islamkritik noch einmal wiederholt. Neben Minaretten lehnte sie in einem Zeitungsinterview auch das Kopftuch für muslimische Frauen ab.

Zurückhaltener äußerte sich Ko-Parteichef Jörg Meuthen. "Ich bin nicht gegen Moscheen in Deutschland", sagte Meuthen den Zeitungen des Redaktionsnetzwerks Deutschland. Sie gehörten als Orte der Religionsausübung dazu. "Wir müssen nur sehr genau hingucken, was dort gepredigt wird." Es bleibe dabei, dass unter dem Deckmantel der Religion hochgefährliche Dinge passierten, sagte Meuthen. Für ihn gelte: "Moslems sollen ihren Glauben leben dürfen, aber friedlich."

Die AfD hatte sich in ihrem kürzlich beschlossenen ersten Parteiprogramm auf einen klaren Anti-Islam-Kurs festgelegt. "Der Islam gehört nicht zu Deutschland", heißt es in dem Grundsatzprogramm.

Quelle: ntv.de, nsc/AFP/dpa

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