Nach Anschlag auf Istanbuler Klub Medien: Polizei nimmt acht Verdächtige fest
02.01.2017, 13:34 Uhr
Nach dem Anschlag auf eine Istanbuler Nobeldisco sucht die Polizei nach dem Attentäter. Denn der konnte nach der Schießerei fliehen. Nun nehmen die türkischen Ermittler mehrere Verdächtige fest. Doch der Täter könnte immer noch flüchtig sein.
Bei den Ermittlungen zu dem Anschlag auf eine Nobeldisco in Istanbul hat die türkische Polizei laut Medienberichten acht Verdächtige festgenommen. Das meldeten die Nachrichtenagenturen DHA und Dogan übereinstimmend. Weitere Details nannten beide Agenturen jedoch zunächst nicht. Laut Dogan setzt die Polizei ihre Fahndung fort, denn der Attentäter selbst soll weiter auf der Flucht sein.
Zuvor hatte sich die Dschihadistenmiliz Islamischer Staat (IS) zu dem Anschlag bekannt, bei dem in der Silvesternacht 39 Menschen getötet wurden. In einem Bekennerschreiben hieß es, ein "Soldat des Kalifats" sei für die Tat verantwortlich. Die Echtheit der verbreiteten Erklärung ließ sich zunächst nicht überprüfen. Darin hieß es außerdem, der Anschlag habe Christen, die angeblich in dem Klub ihr "ungläubiges" Neujahrsfest feierten, gegolten.
Die meisten der getöteten Ausländer stammten jedoch aus arabischen Ländern. Die Bundesregierung bestätigte bislang, dass zwei Deutsche unter den Opfern seien. Ein Sprecher des Auswärtigen Amtes erklärte: "Wir gehen davon aus, dass zwei der Todesopfer aus Deutschland kamen, das heißt also hier ihren festen Wohnsitz hatten." Einer habe sowohl die deutsche als auch die türkische Staatsangehörigkeit. "Bei dem anderen gehen wir derzeit davon aus, dass er nur türkischer Staatsangehöriger ist", so der Sprecher. Beide hätten in Bayern gewohnt.
Kurz nach Anbruch des neuen Jahres war mindestens ein bewaffneter Angreifer in den exklusiven Klub am Bosporus-Ufer eingedrungen und hatte wahllos das Feuer auf Hunderte Feiernde eröffnet. Die Tatsache, dass der Angriff einem mondänen Klub galt, in dem auch Ausländer verkehren, hatten Beobachter in der Türkei bereits früh als Hinweis auf einen islamistischen Hintergrund gewertet.
Quelle: ntv.de, kpi/AFP