Politik

Ab dem 1. Juli Rente steigt im Westen um 4,39 und im Osten um 5,86 Prozent

Ab Juli gilt für die Rentnerinnen und Rentner in West- und Ostdeutschland ein gleich hoher Rentenwert.

Ab Juli gilt für die Rentnerinnen und Rentner in West- und Ostdeutschland ein gleich hoher Rentenwert.

(Foto: Stephan Scheuer/dpa/dpa-tmn)

Für die Rentnerinnen und Rentner ist es eine gute Nachricht. Ab dem Sommer können sie mit deutlich mehr Geld rechnen. Die Präsidentin der Deutschen Rentenversicherung Bund hat auch eine Begründung dafür.

Rentner erhalten ab dem Sommer mehr Geld. Wie das Bundesarbeitsministerium mitteilte, steigt die Rente zum 1. Juli in Westdeutschland um 4,39 Prozent und in den neuen Bundesländern um 5,86 Prozent. Damit gelte in West und Ost dann ein gleich hoher aktueller Rentenwert. Wegen der höheren Lohnsteigerung im Osten werde die Rentenangleichung Ost ein Jahr früher erreicht als gesetzlich vorgesehen. Im Dezember war noch eine geringere Erhöhung erwartet worden.

Zu den erhöhten Renten äußerte sich die Präsidentin der Deutschen Rentenversicherung Bund, Gundula Roßbach, bereits in der "Bild am Sonntag": "Das liegt daran, dass es trotz Krisenstimmung auf dem Arbeitsmarkt gut läuft, Arbeitnehmer sogar dringend von den Unternehmen gesucht werden", so Roßbach. "Für die Rentenkasse heißt das: Die Einnahmen steigen, letztes Jahr gab es sogar einen Überschuss von 3,4 Milliarden Euro - damit hatten wir nicht gerechnet."

Auch im Februar seien die Einnahmen aus den Beitragszahlungen um 5,6 Prozent gestiegen. "Ob der Rentenversicherung am Ende des Jahres wieder ein Überschuss gelingt, hängt letztlich auch davon ab, wie die Tarifabschlüsse ausfallen - das kann ich aktuell nicht prognostizieren. Aus unserer Perspektive kann ich aber sagen: Die Kassenlage sieht sehr gut aus. Auch unsere Reserve, die sogenannte Nachhaltigkeitsrücklage, ist gut gefüllt. Für das Gesamtjahr können wir auf eine schwarze Null hoffen."

Rentenbeiträge sollen vorerst nicht steigen

Auch die Rentenbeiträge werden laut Roßbach in den nächsten Jahren nicht steigen: "Bis 2026 werden die Beiträge zur Rentenversicherung nach den Vorausberechnungen stabil bleiben. Danach könnten die Beiträge steigen - das ist auch abhängig davon, wie das Rentenpaket aussehen wird, das die Politik in diesem Jahr noch auf den Weg bringen will." Im vergangenen Jahr sei die Inflation durch die Rentenanpassung nicht ausgeglichen worden, sagte Roßbach. "Schaut man aber auf die letzten Jahre insgesamt, dann gab es ein gutes Renten-Plus, das höher war als die Preissteigerungen."

Und weiter sagte Roßbach: "Auch in diesem Jahr wird der Aufschlag wohl ordentlich ausfallen. Die bisherigen Tarifabschlüsse lassen zudem erahnen, dass die Senioren auch in den kommenden Jahren auf einen Rentenaufschlag hoffen können." Zur Begründung verwies Roßbach auf die steigende Zahl an Zuwanderern und die Lebenserwartung: "Sie wird nach den aktuellen Berechnungen des Statistischen Bundesamtes künftig weniger stark ansteigen als bisher erwartet", so die Chefin der Rentenversicherung. "Auch die Zahl der Zuwanderer nach Deutschland soll langfristig mit durchschnittlich 250.000 im Jahr spürbar höher liegen als bislang erwartet. Mehr Menschen, die Rentenbeiträge zahlen, bedeuten wiederum eine Stabilisierung der Rentenkasse. Die Zahlen beweisen: Die Rente ist stabil und bleibt stabil."

(Dieser Artikel wurde am Montag, 20. März 2023 erstmals veröffentlicht.)

Quelle: ntv.de, ghö/dpa/rts

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