Zahl der Zuzüge sinkt deutlich Mehr Syrer verlassen Deutschland wieder
07.11.2025, 09:49 Uhr Artikel anhören
Außenminister Wadephul verglich die Zerstörung in Syrien mit der in Deutschland nach dem Zweiten Weltkrieg.
(Foto: picture alliance/dpa)
Die deutsche Politik diskutiert in den vergangenen Tagen eifrig über die Zahl der syrischen Staatsbürger hierzulande. Das Statistische Bundesamt liefert frische Daten zur Debatte: Laut Statistik ziehen wieder mehr Menschen zurück - und es kommen auch weniger.
Nach dem Sturz des früheren Machthabers Baschar al-Assad in Syrien sind deutlich weniger Menschen von dort nach Deutschland gekommen. Von Januar bis September 2025 war die Zahl der Zuzüge im Vergleich zum Vorjahreszeitraum 46,5 Prozent niedriger, wie das Statistische Bundesamt in Wiesbaden mitteilte. Die Zahl der Syrer, die aus Deutschland wegzogen, stieg im selben Zeitraum um mehr als ein Drittel.
Die Meldebehörden registrierten den Angaben nach von Januar bis September 2025 rund 40.000 Zuzüge von Syrerinnen und Syrern. 19.200 Erstanträge auf Asyl wurden gestellt - ein Rückgang von 67,1 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum.
Die Gesamtzahl der Asylanträge, also inklusive Folgeanträgen, lag bis Ende September geringfügig höher bei 20.100. Gleichzeitig wurden gut 21.800 Fortzüge von Syrerinnen und Syrern registriert. Als Herkunftsland aber steht Syrien mit einem Anteil von 21,9 Prozent weiter für die größte Gruppe unter den erstmaligen Asylbewerbern.
Zum Jahresende 2024 waren hierzulande rund 713.000 syrische Schutzsuchende registriert, wie das Statistikamt weiter ausführt. Mit knapp 22 Prozent der insgesamt 3,3 Millionen Schutzsuchenden waren Syrerinnen und Syrer damit die zweitgrößte Gruppe nach Menschen aus der Ukraine.
Rückläufige Asylzahlen
In der Asylstatistik taucht die Ukraine nicht unter den Herkunftsländern auf, da für Kriegsflüchtlinge aus der Ukraine ein gesonderter Schutzstatus besteht. Erfasst werden die Ukrainerinnen und Ukrainer allerdings unter der übergeordneten Kategorie der Schutzsuchenden. Knapp die Hälfte der 713.000 Kriegsflüchtlinge aus Syrien kam den amtlichen Angaben zufolge in den Jahren vor und bis einschließlich 2016 erstmals nach Deutschland.
Insgesamt gehen die Zahlen deutlich zurück: Für die gesamte Europäische Union registrierte die EU-Statistikbehörde Eurostat von Januar bis Juli dieses Jahres 26.200 Erstanträge auf Asyl von Syrerinnen und Syrern. Das sind 68,8 Prozent weniger als im Vorjahreszeitraum. In der EU war Syrien 2025 nur noch das drittgrößte Herkunftsland Asylsuchender nach Venezuela und Afghanistan.
Die Zahl der Asylanträge aus Nicht-EU-Staaten sank insgesamt, wie die Statistiker erklärten. In den ersten sieben Monaten des Jahres habe es EU-weit 396.700 Erstanträge auf Asyl gegeben - ein Minus von 27 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum.
Quelle: ntv.de, ses/AFP