Linke durchbrechen Polizeikette Mehrere Demonstrationen konkurrieren in Solingen
26.08.2024, 01:43 Uhr Artikel anhören
Die Beamten seien genötigt gewesen, sich mit Schlagstöcken zu wehren, teilte die Polizei mit.
(Foto: picture alliance/dpa)
Schock und tiefe Trauer hat das Messerattentat in Solingen ausgelöst - aber auch eine hitzige politische Debatte. Das spiegelt sich in verschiedenen Kundgebungen wider, die am Abend am Ort des Terrors stattfinden. Bei einer davon kommt es zu Gewalt zwischen Demonstranten und Polizisten.
Nach dem Anschlag in Solingen haben verschiedene Gruppierungen in der Innenstadt demonstriert. Insgesamt habe es drei verschiedene Versammlungen rund um die Innenstadt und den Tatort gegeben, sagte ein Sprecher der Polizei. Nachdem zunächst alles friedlich verlaufen sei, hätten einige Teilnehmer einer Demonstration von linken Gruppierungen eine Polizeikette durchbrochen. Die Beamten seien dadurch genötigt gewesen, sich mit Schlagstöcken zu wehren. Die Polizei sei mit entsprechenden Kräften vor Ort gewesen, um für Sicherheit zu sorgen.
Wie viele Menschen sich insgesamt jeweils versammelten, konnte die Polizei nicht beziffern. Bei einer Trauerkundgebung, zu der das von linken und bürgerlichen Organisationen getragene Bündnis "Wuppertal stellt sich quer" aufgerufen hatte, rechnete die Polizei im Vorfeld mit rund 100 bis 200 Teilnehmern. Zu einer Kundgebung der Jungen Alternative, der Jugendorganisation der AfD, wurden laut Polizei 50 Teilnehmer angemeldet.
Am Freitagabend hatte ein Mann auf einem Stadtfest in Solingen offenbar willkürlich auf Umstehende eingestochen und drei Menschen getötet. Am späten Samstagabend wurde ein 26 Jahre alter Syrer festgenommen. Die Bundesanwaltschaft ermittelt gegen ihn wegen Mordes und des Verdachts der Mitgliedschaft in der Terrormiliz Islamischer Staat (IS) und hat Haftbefehl erlassen. Die Tat hat eine politische Diskussion um Gewalt, Terrorismus und Migration ausgelöst.
Quelle: ntv.de, mbo/dpa