Windstärke 8 erwartet Mehrere Flüchtlinge ertrinken vor Lesbos
28.10.2015, 19:45 Uhr
Dieser Mann hat es geschafft. Im Meer sind erneut mindestens sieben Menschen ertrunken. Sechs werden noch vermisst.
(Foto: AP)
Ein vollbesetztes Boot kentert im unruhigen Mittelmeer zwischen der Türkei und der griechischen Insel Lesbos. Die Küstenwache kann 90 Menschen retten, doch nicht nur bei diesem Unglück sterben Menschen. Der Sturm soll in den kommenden Tagen zunehmen.
Erneut sind Menschen auf ihrer Flucht nach Europa in der Ägäis ertrunken: Vor den Inseln Lesbos, Samos und Agathonisi kamen vier Menschen, darunter auch zwei Kinder, ums Leben. Das teilte die Küstenwache mit. Mindestens sechs Menschen werden noch vermisst. Darunter sind ebenfalls zwei Kinder.
Vor Lesbos kenterte am Abend ein großes Boot mit zahlreichen Flüchtlingen. Allein dabei starben nach Angaben des Nachrichtensenders Skai mindestens drei Menschen. Küstenwache, Fischer und andere Helfer hätten aber auch mehr als 90 Migranten aus den Fluten retten können. Wie Skai weiter berichtet, seien Dutzende Helfer im Einsatz, um die Menschen aus dem Wasser zu holen.
In der Ägäis ist die Wetterlage sehr gefährlich für kleine Boote. Am Morgen herrschten Winde der Stärke sieben. "Unter diesen Wetterbedingungen könnte es zu schlimmen Unglücken kommen", sagte ein Offizier der Küstenwache. Wie das Wetteramt mitteilte, sollen die Winde an diesem Donnerstag die Stärke acht erreichen.
Athen sucht nach Unterbringungsmöglichkeiten
In der Hafenstadt Piräus kamen am Morgen 3173 Migranten und Flüchtlinge an. Die meisten wollten weiter nach Westeuropa, wie einige von ihnen Reportern sagten. Aus dem Zentrum Athens fahren täglich Dutzende Busse mit Flüchtlingen Richtung Norden an die mazedonische Grenze.
Griechenland hat versprochen, bis zum Jahresende Aufnahmelager für 30.000 Menschen bereitzustellen und rund 20.000 Migranten in Wohnungen unterzubringen. Der zuständige stellvertretende Migrationsminister Ioannis Mouzalas wollte nicht sagen, wo diese Lager errichtet werden sollen. "Wir suchen zusammen mit dem Flüchtlingswerk der Vereinten Nationen nach geeigneten Orten", sagte er im Fernsehen.
Quelle: ntv.de, nsc/dpa