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"Terror gegen Bewohner" Mehrere Tote bei Angriff auf Erholungsgebiet bei Charkiw

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In der Region Charkiw leidet die Bevölkerung unter den massiven Raketenattacken Moskaus.

In der Region Charkiw leidet die Bevölkerung unter den massiven Raketenattacken Moskaus.

(Foto: IMAGO/Ukrinform)

Russland beschießt seit Wochen die ostukrainische Region Charkiw. Nun schlagen offiziellen Angaben zufolge Raketen in einem Erholungsgebiet ein. Dort sterben mindestens sechs Menschen. Auch angesichts der vielen Verletzten sind die Behörden entsetzt.

Bei russischen Raketenangriffen sind in einem Erholungsgebiet nahe der ostukrainischen Stadt Charkiw mindestens sechs Menschen getötet und weitere 27 verletzt worden. Charkiws Bürgermeister Ihor Terechow sprach von "Terror gegen friedliche Bewohner, gegen unser Recht auf Leben, gegen alles Menschliche und Gerechte". Unter den Toten sei auch eine schwangere Frau, hieß es. Ukrainische Medien veröffentlichten Fotos von unkenntlich gemachten Körpern auf dem Boden. Die Menschen sollen den Sonntag zur Erholung dort genutzt haben, als die Raketen einschlugen.

Jaroslaw Trofimko von der örtlichen Polizei sagte: "Hier waren nie Soldaten ... es war Sonntag, die Leute sollten hier sein, um sich auszuruhen, Kinder sollten hier sein, schwangere Frauen, um sich ausruhen und ein normales Leben führen."

Der ukrainische Generalstab meldete eine Intensivierung der Kampfhandlungen in der Region. Demnach verstärkte Russland seine Angriffe deutlich. Medien berichteten, dass Tausende Menschen bei Evakuierungsaktionen in Sicherheit gebracht worden seien. Bürgermeister Terechow rief die Menschen auf, vorsichtig zu sein.

Die Behörden weisen immer wieder auf die Lebensgefahr im Kriegsgebiet hin. Bei Angriffen ertönt Luftalarm, bei dem sich Menschen in Sicherheit bringen sollen. Medien berichteten, dass Tausende Menschen bei Evakuierungsaktionen in Sicherheit gebracht worden seien.

Putin will Pufferzone

Die Region Charkiw, die an Russland grenzt, wird seit Wochen massiv beschossen. Russische Truppen hatten am 10. Mai eine Bodenoffensive in der Region gestartet. Seither konnten sie entlang der Nordostgrenze etwa fünf bis zehn Kilometer weit vorstoßen. Nach den Worten des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj stellt die derzeitige russische Offensive vermutlich nur die erste von mehreren geplanten Angriffswellen in der Region dar.

Nach Angaben von Kremlchef Wladimir Putin, der die Invasion am 24. Februar 2022 begonnen hatte, plant Moskau in dem Gebiet die Einrichtung einer Pufferzone, um die Angriffe aus der Region Charkiw auf russisches Gebiet zu unterbinden. Die russischen Grenzregionen werden von ukrainischer Seite ebenfalls seit Monaten verstärkt angegriffen - Kiew will mit diesem Verteidigungskampf die Nachschubwege des Feindes zerstören.

Quelle: ntv.de, gut/dpa

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