62 Prozent der Deutschen besorgt Mehrheit fürchtet russischen Angriff auf Nato-Gebiet
14.09.2025, 01:30 Uhr Artikel anhören
Der Bergepanzer Büffel im Einsatz bei der Bundeswehrübung "Grand Eagle" in Litauen.
(Foto: picture alliance/dpa)
Die russischen Drohnengeschwader in Polens Luftraum schrecken den Westen auf. Mehr als 60 Prozent der Deutschen fürchtet einen baldigen Angriff der Kremltruppen auf Nato-Terrain. Laut Umfrage plädiert die Hälfte für sofortige Sanktionen im Energiesektor.
Nach dem Eindringen russischer Drohnen in den polnischen Luftraum ist die Mehrheit der Deutschen einer Umfrage zufolge in Sorge vor einem Angriff Russlands auf einen Nato-Staat wie Polen oder Litauen in naher Zukunft. Nach der Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Insa im Auftrag der "Bild am Sonntag" befürchten 62 Prozent der 1002 Befragten einen solchen Angriff. 28 Prozent tun das nicht, 10 Prozent wissen es nicht.
Bei einem russischen Luftangriff auf die Ukraine in der Nacht auf Mittwoch war auch eine große Zahl an Drohnen in den Luftraum Polens und damit der Nato geflogen. Die polnische Luftwaffe und andere Nato-Verbündete schossen erstmals einige russische Drohnen ab.
Dass es sich beim Einflug der Drohnen um ein Versehen handelt, wird in Militärkreisen für unwahrscheinlich gehalten. Unklar ist, ob die Drohnen auf die Zerstörung von Zielen auf Nato-Territorium programmiert waren oder möglicherweise nur als Provokation oder Test der Nato-Flugabwehr gedacht waren.
Mehrheit für sofortigen Stopp aller Öl- und Gaslieferungen
Der Insa-Umfrage zufolge spricht sich eine Mehrheit der Befragten auch für härtere wirtschaftliche Maßnahmen gegen Russland aus. 49 Prozent sind der Überzeugung, dass alle Lieferungen von Gas und Öl aus Russland in die EU sofort gestoppt werden sollten. 33 Prozent sind für eine Fortsetzung, 11 Prozent wissen es nicht, 7 Prozent ist es egal.
51 Prozent der Befragten plädierten der Umfrage zufolge außerdem dafür, dass eingefrorene russische Vermögen in der EU für die Unterstützung der Ukraine verwendet werden. 29 Prozent sind dagegen, 20 Prozent wissen es nicht beziehungsweise haben keine Meinung dazu.
EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen hatte am Mittwoch vorgeschlagen, eingefrorene russische Vermögenswerte zu nutzen, um einen "Reparationskredit" für die Ukraine zu finanzieren. Sie betonte jedoch, dass die EU und ihre 27 Mitgliedstaaten die Vermögenswerte selbst nicht beschlagnahmen würden.
Quelle: ntv.de, mau/dpa